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Noch ein Anlauf in Richtung digitales Papier

13.10.1999

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Lucent Technologies und die E Ink Corp. wollen gemeinsam ein neuartiges "elektronisches Papier" entwickeln. Technisch gesehen handelt es sich dabei um eine Art Overhead-Folie, auf deren Oberfläche sich von Lucent entwickelte Plastik-Transistoren befinden. Darauf wird die passende "Tinte" aus den Labors von E Ink aufgebracht. Diese besteht aus Millionen winziger Kapseln, deren Inhalt je nach anliegender Spannung der Transistoren entweder weiß oder schwarz erscheint. Die dargestellten Inhalte lassen sich digital "einspielen" - im Prinzip handelt es sich um einen tragbaren und biegsamen monochromen Bildschirm.

Auf der Comdex Fall im vergangenen November hatte Xerox bereits ein ähnlich gelagertes Projekt präsentiert. Das digitale Papier aus dem Palo Alto Research Center (Parc) des Herstellers funktioniert allerdings grundlegend anders. In seiner Oberfläche befinden sich kleine Kügelchen, die halb schwarz und halb weiß sind. Kommt das Xerox-"Papier" mit elektrischer Ladung in Berührung, dreht sich an den betreffenden Stellen die schwarze Kugelseite nach oben. Um Inhalte darzustellen, müssen diese mit "analogen" Mitteln, etwa einem passenden Stift oder Faxgerät, auf die Oberfläche geschrieben werden.