Rein bei Entrex - raus bei Amdahl:

Nixdorf - US- Engagement als Überlebenshilfe

27.05.1977

NEW YORK - Mit der 100prozentigen Übernahme der amerikanischen Entrex Inc. , Burlington/ Massachusetts, hat die Nixdorf Computer AG (Paderborn) ihre US - Aktivitäten verdoppelt: "Die Präsenz auf dem größten Computermarkt der Welt ist die wichtigste Voraussetzung für einen langfristig abgesicherten Unternehmenserfolg im Computergeschäft", erklärte dazu Heinz Nixdorf der CW in New York. Der Entrex - Kauf erforderte nach Nixdorf - Angaben eine Investition von 22 Millionen Dollar.

Die Finanzierung dieses Kaufs erfolgte "cash", wie Heinz Nixdorf wissen ließ. Er bestritt, daß der Verkauf der Nixdorf - Anteile an Amdahl die nötige Liquidität für das Entrex - Geschäft verschaffen soll. (Sieche dazu "Amdahl - Aktie ein Risiko - Papier".)

Vor amerikanischen und deutschen Journalisten bekundete der MDT - Pionier missionarischen Eifer: "Wir wollen hier deutsche Qualität Ó la Mercedes und VW verkaufen." Die für eine intensive Marktbearbeitung erforderliche Größe habe sich Nixdorf mit der Übernahme der Entrex Inc. verschafft. Die Mitarbeiterzahl in den Vereinigten Staaten steigt auf mehr als 1000, das Vertriebs- und Service - Netz wird auf rund 130 Städte ausgedehnt.

Mit dem zugekauften Entrex - Umsatz von rund 25 Millionen Dollar (1976) wollen Nixdorf - USA und Entrex bereits in diesem Geschäftsjahr gemeinsam auf rund 60 Millionen Dollar wachsen und bis 1980 die 100-Millionen-Dollar-Grenze erreichen. Dafür sind zusätzliche Investitionen in Höhe von 30 Millionen Dollar veranschlagt.

Der auf dem traditionellen Datenerfassungs-Markt tätige Burlingtoner Hersteller (15 Prozent Marktanteil in den USA) wird zunächst noch als Entrex, "a Nixdorf Computer Company" operieren, eine schrittweise Eingliederung in die Nixdorf Computer Inc. , Chikago, ist allerdings geplant.