Nixdorf steigt ins Telefongeschäft ein

12.04.1985

WIEN (apa) - In den Markt der Telefon-Nebenstellenanlagen steigt der deutsche Computerhersteller Nixdorf nun auch in Österreich ein. Gemeinsam mit der Linzer Elektro Bau AG (EBG) hat Nixdorf Österreich die Tochtergesellschaft NTG gegründet, die Telefonanlagen für 30 bis 3000 Teilnehmer vermarkten und für den österreichischen Bedarf adaptieren soll.

Letztes Jahr gab es in Österreich 750 000 Nebenstellentelefone, erklärte der Geschäftsführer der Nachrichten Technik Ges.m.b.H. (NTG), Franz Geiger, auf einer Pressekonferenz. Der Markt wachse jährlich um 5 Prozent, wozu noch knapp 10 Prozent Ersatzbedarf kämen.

1985 werden in Österreich voraussichtlich Nebenstellenanlagen für insgesamt 50 000 bis 60 000 Teilnehmer installiert, was einem Marktvolumen von rund 400 Millionen Schilling entspricht.

Die NTG, an der Nixdorf und die EBG jeweils mit 48 Prozent sowie die Beteiligungs- und Handels Ges.m.b.H. Linz mit 4 Prozent beteiligt sind, stützt sich auf das Know-how von Nixdorf, das mit Telefonanlagen bereits in der Bundesrepublik Deutschland erworben wurde, sowie auf die Abteilung für elektrischen Anlagenbau bei der EBG. Die neue Gesellschaft wird mit sechs Mitarbeitern beginnend und nur in Österreich tätig sein. Eine spätere Fertigung in einem Betrieb der EBG schloß der Generaldirektor von Nixdorf-Österreich, Dr. Alfred Moser, nicht aus.

Beim traditionellen Computerhersteller Nixdorf soll das Telefongeschäft laut Moser bis zum Jahr 1990 rund die Hälfte der Umsätze liefern. Bisher hat Nixdorf in der Bundesrepublik Deutschland 400 Telefonanlagen für 70 000 Teilnehmer installiert. In Österreich hat Nixdorf für das Telefonsystem, das für die zukunftsweisende ISDN-Norm konzipiert ist, seit Anfang 1985 die Postzulassung.