Paderborner Computer AG peilt drei Milliarden Mark Umsatz an:

Nixdorf setzt auf Software von der Stange

13.04.1984

HANNOVER CW) - Zuversicht strahlte Heinz Nixdorf in das international besetzte Journalisten-Auditorium: Die Paderborner AG konnte ihr Wachstum im abgelaufenen Geschäftsjahr 1983 um 19 Prozent auf 2,7 Milliarden Mark steigern. Der Jahresüberschuß kletterte um 29 Prozent auf 94 Millionen Mark. Die Aktionäre erwartet eine Dividende von 18 Prozent. Das sind 36 Millionen Mark auf das Grundkapital.

Ehrgeizige Ziele hat sich das Unternehmen auch für das laufende Jahr gesteckt. Das Wachstum soll weiterhin eine ansteigende Kurve zeigen und beim Umsatz werden mehr als drei Milliarden Mark angepeilt. "Mit neuen innovativen Produkten wollen wir", so erklärte Nixdorf, "zusätzliche Marktchancen sichern."

Seinen Umsatz konnte das Paderborner Computerunternehmen in Deutschland um 27 Prozent erhöhen. Das Inlandsanteil lag bei 49 Prozent. Insgesamt 87 Prozent des Gesamtumsatzes wurden auf dem europäischen Markt erzielt. Zu 54 Prozent setzt sich der Umsatz aus Verkaufserlösen und zu 46 Prozent aus den Einnahmen des Dienstleistungs und Servicegeschäftes zusammen. So wurden von den um zehn Prozent auf 311 Millionen Mark gestiegenen Investitionen vor allem die Vertriebsund Dienstleistungsorganisationen ausgebaut. Daneben wurden neue Computerhäuser gebaut oder geplant.

Sein Wachstum will Nixdorf durch das Anbieten fertiger Lösungen sichern, die schnell implementiert werden können. Die künftige innovative Stärke sehen die westfälischen Macher in der Software, so in ihrem durchgängigen modularen Softwarekonzept vom Mikro bis zum Mainframe.

Ende 1983 beschäftigte Nixdorf weltweit 17 500 Mitarbeiter. Fast 60 Prozent sind mit Dienstleistungs- und Vertriebsaufgaben betraut.

Von den 11 100 Beschäftigten in Deutschland ist jeder elfte ein Auszubildender. Im gesamten vergangenen Geschäftsjahr wurden bei Nixdorf 1500 neue Arbeitsplätze geschaffen. Im ersten Quartal dieses Jahres wurde der Personalbestand um weitere 500 Leute aufgestockt. Im Bereich Forschung und Entwicklung beschäftigt das Unternehmen knapp 1400 Mitarbeiter.

Stark engagieren will sich der Computerhersteller auch im Bereich der Nachrichtentechnik. Mit dem Unternehmen Hans Kolbe wurde ein System für den Einsatz in den künftigen digitalen Glasfaser-Ortsnetzen der Bundespost entwickelt.

Eine weiter nachhaltige Stärkung der Kapitalbasis erhofft sich der Firmengründer von der Einführung seiner Aktien an deutschen Börsen im Juni. Heinz Nixdorf: "Keine Angaben zum Emissionskurs vor dem 25. Mai.