Übernahme-Dementis und Technologie-Abkommen

Nixdorf rüstet die Targon mit der RISC-Architektur aus

13.10.1989

MÜNCHEN (CW) - Nixdorfs Targon-Strategie wird auf die RISC-Technologie ausgerichtet. Ein entsprechendes Kooperationsabkommen mit der Mips Computer Systems Inc., Sunnyvale/Kalifornien, kündigte jetzt der Paderborner Hersteller an. Gleichzeitig dementierte Vorstands-Chef Klaus Luft die derzeit kursierenden Übernahme-Gerüchte.

Mit RISC setzt Nixdorf auf eine Technologie, die, so Luft, die neunziger Jahre bestimmen wird. Da sich die Zusammenarbeit mit Mips Computer Systems neben der Chip-Architektur auch auf den Bereich der Compiler und des Betriebssystems bezieht, erhofft sich Nixdorf einen Zugriff auf die neueste Technologie sowie die Halbierung der Entwicklungskosten für den Hardwarebereich. Bisher habe man rund zehn Prozent des Rechner-Umsatzes für Forschung und Entwicklung ausgegeben. Bei der Wahl des Technologie-Lieferanten verfiel Nixdorf laut Luft auf Mips Computer Systems, weil deren RISC-Technologie offen sei. Dagegen hätte eine Entscheidung für die Architekur von Motorola oder Intel Nixdorf verpflichtet, auch die Halbleiter-Produkte dieser Hersteller zu kaufen.

Im Rahmen der Kooperations-Ankündigung verwahrte sich der Nixdorf-Vorstandsvorsitzende auch gegen Gerüchte, sein Unternehmen würde von Siemens oder Mannesmann-Kienzle übernommen. "Die Stammaktionäre haben klar durch uns bestätigen lassen", so Luft wörtlich, "daß sie keine solche Gespräche führen."

Derartige Spekulationen entbehrten schon deshalb jeglicher Grundlage, weil Nixdorfs derzeitige Probleme operationeller und nicht finanzieller Natur seien.