Erweiterung der Targon-Familie nach unten und oben:

Nixdorf mit Unix und Integration im Trend

07.02.1986

DAVOS (CW) - Vor dem Hintergrund eines 1985 auf nahezu vier Milliarden Mark gestiegenen Jahresumsatzes (3,94) bei einem Wachstum von 20 Prozent zeichnete die Nixdorf Computer AG jetzt auf einem Presseseminar in Davos ihre weiteren Strategie- und Produktlinien in Richtung "Integration".

In diesem Bemühen um Einbindung sämtlicher Nixdorf-Produkte bei "Offenheit" gegenüber den "Markt-Standards" spielen das Vermittlungssystem 8818 sowie diverse Workstations Schlüsselrollen. Deutlich wurde, wie das Unternehmen von allen Produktseiten weiter in den Sektor Büro einzudringen versucht. Der noch bis vor einem Jahr geltenden Vorstellung einer dedizierten Bürolandschaft teilte Heinz-Dieter Wendorf, Leiter des Geschäftsbereichs Informationssysteme, eine klare Absage insofern, als jetzt - ausgehend von fast allen Produktlinien und -familien - Bürolösungen bereits angeboten oder entwickelt werden.

Selbst die erst im Oktober '85 vorgestellte Targon-Reihe unter Unix System V verfügt inzwischen über eine Softwarevariante mit der Bezeichnung Targon Office. Gleiches gilt für die auf den angestammten Nixdorf-Rechnern 8870 bis 8890 laufende Comet-Software.

Aber auch "die Fabrik" ist breites Betätigungsfeld der Paderborner geworden. Zugpferde dieser Entwicklung sind nicht nur die neuen Maschinen unter Unix, was zu erwarten war, sondern auch unter Comet wurden Fabrik-Schwerpunkte gesetzt. Bis zum Computer Aided Design, nicht jedoch Manufactoring reichen, derzeit Angebot und Engagement der Nixdorfer; "Administration" ist der Generalnenner ihrer Fabrik-Anwendungen.

Eine Reihe von Erweiterungsprodukten und Neuankündigungen zur klassischen Nixdorf-Domäne stehen zum Zeitpunkt der Hannover-Messe an (Bericht folgt).

Für die Targon-Produktfamilie kündigte Nixdorf gleichfalls weitere Modelle an. Auf breites Interesse stieß zunächst einmal das Einsteigersystem /31. Der neue Supermikro ist im Preisbereich von 75 000 bis 350 000 Mark angesiedelt. In der Einstiegskonfiguration sind enthalten: CPU mit 1-MB-Hauptspeicher, 80-MB-Magnetplatte, Magnetbandkassette, Bildschirmarbeitsplatz, Betriebssystem Unix und Programmiersprache C. Die Maschine liegt im Leistungsbereich von 3,2 Mips und kann bis zu 32 interaktive Benutzer unterstützen.

Der Supermini Targon /35, der bereits bei mehreren Kunden im Praxis betrieb eingesetzt sei, wurde um eine Multi-CPU-Version ergänzt, die die Leistungsbreite von bisher 3,2 auf 5,8 Mips erweitert. Die Multi-CPU-Version der Targon /35 wird im vierten Quartal 1986 für den Vertrieb freigegeben.

"Mit Fehlertoleranz ausgestattet" ist derzeit nur die Targon /32 die ebenfalls bereits mehrfach installiert sein soll. Weitere Ankündigungen zur Targon-Familie betreffen ihre Softwareumgebung, die durch die Verfügbarkeit eines relationalen Datenbanksystems (Reflex) und neben Fortran und Cobol von Sprachen der vierten Generation (C, Pascal, Prolog) sowie Netzwerk- und Kommunikationssoftware geprägt ist.

Ergänzend dazu bieten die Paderborner auch typische Bürofunktionen wie Textverarbeitung, Electronic-Mail, Ablage und Archivierung an, wobei die Palette der Anwendungsmöglichkeiten im Büro identisch ist mit dem Angebot der Systemfamilie 8860 und zur 8864-BNC-Lösungswelt unter Nios-Top (Nixdorf Integrierte Office Software).