Kostenanstieg laut Klaus Luft gestoppt, aber:

Nixdorf AS schreibt tiefrote Zahlen

25.08.1989

FRANKFURT (ujf) - Mehr als verzehnfacht hat sich das Defizit der Nixdorf AG im ersten Halbjahr. Bei rückläufigem Inlandsumsatz summierte sich der Fehlbetrag des westfälischen Computerherstellers auf 297 (26) Millionen Mark. Vorstandsvorsitzender Klaus Luft sieht jedoch Land: Der Kostenanstieg sei gestoppt, der Umsatz mit offenen Systemen steige.

Nur im Ausland ging es der Nixdorf Computer AG in der ersten Jahreshälfte gut. Der Bereich "International" legte nämlich beim Umsatz 14 Prozent zu; in der Bundesrepublik sackten die Verkaufs- und Serviceeinnahmen auf 1,23 (1,26) Milliarden Mark. Damit stellen die Töchter mittlerweile fast den halben Umsatz (49,3 Prozent von 2,43 Milliarden Mark).

Rückläufig ist auch der Auftragsbestand. Nach 5,72 Milliarden Mark am Vorjahresstichtag weist die NCAG zum 30. Juni 1989 nur noch 5,55 Milliarden Mark aus. Allerdings sei die Hälfte des Auftragseingangs, so Luft vor der Presse in Frankfurt, offenen Systemen vom PC über Unix-Produkte bis zur ISDN-Nebenstellenanlage zuzuschreiben. Wieviel davon auf das forcierte Softwaregeschäft entfällt, konnte Luft nicht sagen. Jedoch seien inzwischen erste Programmprodukte an Unternehmen ausgeliefert worden, die diese nicht auf Nixdorf-Hardware laufen ließen. Weiteren Auftrieb soll die Comet-Sparte durch Beteiligungen an Softwarehäusern erhalten.

Im laufenden Halbjahr wird es laut Luft keine weiteren Kostensteigerungen gegenüber dem Vorjahreswert geben, weil der Personalstand um 1600 Mitarbeiter reduziert worden sei. Der Paderborner Firmenchef geht davon aus, "daß wir tendenziell weiter runter gehen werden im Personalstand". Dennoch ist von einer Kostenminderung in größerem Stil bisher nicht die Rede. Auch auf konkrete Umsatzprognosen für das Gesamtjahr wollte sich Luft nicht einlassen.