Kaufgelüste in Frankreich

Nimmt Vodafone den Mobilfunker SFR im Handstreich?

06.09.2002
LONDON (CW) - Am Markt kursieren Gerüchte um eine Übernahme des höchst profitablen französischen Mobilfunkanbieters SFR durch die britische Vodafone. Aus der Luft gegriffen dürften die Spekulationen nicht sein.

Es erscheint logisch, dass Vodafone sein Engagement am französischen Markt forciert, weil die Briten in Frankreich über keine eigenen Mobilfunktochter verfügen. Der Konzern ist an SFR lediglich mit 20 Prozent beteiligt, die restlichen 80 Prozent hält das französische TK-Unternehmen Cegetel. An Cegetel wiederum besitzt Vodafone 15 Prozent der Anteile. Größter Eigentümer ist die Vivendi-Gruppe mit 44 Prozent, 26 Prozent gehören der BT Group und 15 Prozent der US-Firma SBC Communications.

Die Chancen auf eine Akquisition dürften für Vodafone nicht schlecht stehen. Die BT Group hat nämlich bereits ihr Verkaufsinteresse signalisiert, weil BT schwere Schulden drücken. Vivendi wür-de die Anteile der Briten zwar gerne übernehmen, um so die absolute Mehrheit an Cegetel zu erlangen, steckt aber ebenfalls in der Schuldenfalle. Die Finanzlage bei Vodafone ist zwar auch angespannt, dennoch ist dem Firmenlenker Chris Gent die Übernahme selbst auf feindlichem Wege zuzutrauen. (pg)