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Google-Vertriebschef

Nikesh Arora rechnet nicht mit Flut von kostenlosen Inhalten

02.02.2010
Der Suchmaschinengigant Google rechnet nicht damit, dass sich kostenlos als Geschäftsmodell im mobilen und stationären Interne durchsetzt.

"Inhalte werden auch weiterhin auf verschiedene Weisen monetarisiert mit Werbung, mit Abonnements oder Zahlung nach Nutzung", sagte Google-Vertriebschef Nikesh Arora der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ/Dienstagausgabe). Die Inhalteindustrie müsse sich aber die möglichen Skaleneffekte im Internet zu Nutze machen.

"Der Markt besteht aus mehr als 1,2 Milliarden Internetnutzern in der Welt. Dann ist auch ein Dollar je Nutzer viel Geld. Wer aber nur 100 Nutzer hat, braucht viel mehr Geld von jedem Einzelnen." Produkte könnten nicht mehr für lokale Märkte gemacht werden. "Erfolgreiche Modelle wie Youtube, Facebook oder Twitter bauen auf diese Skaleneffekte, beziehen die gesamte Internetbevölkerung mit ein."

Der Versuch, das mobile Internet zu einer anderen Kategorie zu machen, sei aber der falsche Ansatz. "Das mobile Internet wird dadurch getrieben, dass die Nutzer die Anwendungen aus dem stationären Netz genauso gut auf ihren Smartphones einsetzen können. Die zehn beliebtesten Applikationen auf mobilen Geräten werden auch im stationären Netz angewendet", betont Arora.

Google war Anfang des Jahres in die Domäne der Handyhersteller und Netzwerkbetreiber vorgestoßen und bietet nun sein eigenes, von HTC produziertes Smartphone "Nexus One" an. Google wolle den Qualitätsstandard bei Smartphones heben, sagte Arora. "Nach unserer Einschätzung haben wir das Niveau des besten Android-Gerätes angehoben." (dpa/tc)