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Nigeria wehrt sich gegen betrügerische Mails

27.03.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nigeria wehrt sich jetzt verstärkt gegen die so genannten "Nigeria-Hoax". Eine Version der in fehlerhaftem Deutsch abgefassten E-Mail von einem Absender aus dem afrikanischen Land hatten viele Internet-Benutzer schon einmal in ihrem Postfach. Mit Betreffzeilen wie "Confidential Business Proposal" locken sie mit der angeblichen Möglichkeit, reich zu werden. Dabei wendet sich der Absender in betrügerischer Absicht anscheinend hilfesuchend an den Empfänger mit der Bitte, sein Bankkonto für die Transaktion von mehreren Millionen Dollar zur Verfügung zu stellen. Diese müssten unbedingt aus dem Land geschafft werden, da sonst der Staat die ganze Summe kassiere. Als Belohnung winke ein Millionenbetrag. Allerdings sei eine Vorabüberweisung von mehreren tausend Dollar nötig, um zum Beispiel Gebühren und Schmiergelder zu bezahlen.

Nigeria distanziert sich nun ausdrücklich von diesen Betrugsversuchen. Über eine Website will der Staat potenzielle Investoren aufklären und gibt Ratschläge, wie Interessenten legal investieren können. Dort finden sich auch fünf Regeln für die Aufnahme von Geschäftsbeziehungen zu Nigeria:

auf keinen Fall Vorauszahlungen leisten,

nie Kredite geben,

erst Schecks einlösen, dann die Ware liefern,

Hilfe von der nigerianischen Regierung gibt es nicht,

verlassen Sie sich nie auf Ihre eigene Regierung, wenn eine Kaution für Sie zu stellen ist.

Jeder Betroffene, der bereits eine Betrugs-Mail bekommen hat, kann sich an diese Website wenden. Die Betreiber sammeln alle Dokumente. Außer dem oben erwähnten Text gibt es noch andere Betrugsversuche. So kursiert zum Beispiel eine Hoax, in der amerikanische Staatsbürger aufgefordert werden, als Basketball-Trainer nach Nigeria zu gehen. Interessenten sollen allerdings eine Anmeldegebühr von 150 Dollar zahlen. (lex)