CA World 2010

Niemand hält die Cloud auf

18.05.2010
Von 
Moritz Jäger ist freier Autor und Journalist in München. Ihn faszinieren besonders die Themen IT-Sicherheit, Mobile und die aufstrebende Maker-Kultur rund um 3D-Druck und selbst basteln. Wenn er nicht gerade für Computerwoche, TecChannel, Heise oder ZDNet.com schreibt, findet man ihn wahlweise versunken in den Tiefen des Internets, in einem der Biergärten seiner Heimatstadt München, mit einem guten (e-)Buch in der Hand oder auf Reisen durch die Weltgeschichte.

Neue Tools für Verwaltung und Optimierung

Die größten Probleme beim Einsatz von Cloud-Systemen liegen laut CA in der Verwaltung und Sicherheit. Vor allem Letzteres hält bislang viele Unternehmen davon ab, geschäftskritische Anwendungen und Prozesse in Public Clouds auszulagern. McCracken kündigte daher eine neue Strategie für CA an: Man wolle Sicherheit in die Cloud bringen - nicht zuletzt auch deshalb, weil CA beim Schwenk auf diese Dienste mit denselben Problemen zu kämpfen habe.

Dabei sollen neuen Produkte helfen, das Management der Cloud-Infrastruktur zu vereinfachen. Im Gespräch mit COMPUTERWOCHE gibt Vincent Re, CAs Senior Vice President Software Engineering einen Ausblick auf die "Cloud-Connected Management Suite". Diese besteht aus vier verschiedenen Komponenten, deren Ziel es ist, dass sich Cloud-Systeme, egal ob Public oder Private, ebenso verwalten lassen wie On-Premise-Systeme. Das Modul Cloud Insight arbeitet ähnlich wie eine Inventory-Software: Es zeigt Dienste auf, die im Unternehmen genutzt werden, egal ob sie intern laufen oder extern ausgelagert sind. Zusätzlich werden SMI und Cloud Commons genutzt, um die jeweiligen Dienste einzuschätzen und mögliche Alternativen aufzuzeigen.

"Cloud Compose" soll das eigentliche Erstellen von Cloud-basierenden Infrastrukturen vereinfachen. Ähnlich wie bei einer Mind-Mapping-Software stellt das System verschiedene Einzelkomponenten in einer Katalogoberfläche zur Auswahl. Sie können anschließend in einer grafischen Oberfläche angeordnet, verbunden und zugeordnet werden. Ist die Planung komplett, lässt sich das jeweilige Szenario direkt in eine Cloud-Umgebung ausrollen. CA nutzt für das Produkt vor allem Technologie der übernommenen Firma 3Tera.

Das Modul "Cloud Optimize", der Name deutet es an, soll bestehende Umgebungen analysieren und verbessern. Auch hier nutzt CA den Service Measurement Index und Cloud Commons. Anwender sollen über das Modul herausfinden, wie leistungsfähig die jeweiligen Dienste arbeiten und wie sich die Leistung erhöhen lässt. Dabei kann es durchaus sein, dass Cloud Optimize dazu rät, einzelne Komponenten wieder lokal auszuführen, statt sie in der Public Cloud zu betreiben.

Das vierte Modul nennt sich Cloud Orchestrate. Es bündelt die Informationen aus den drei zuvor genannten Diensten, um den Workflow zu kontrollieren und automatisch regelgestützte Aktionen auszuführen. Auch bereits bestehende Legacy-Systeme sollen sich über Cloud Orchestrate mit der restlichen Infrastruktur verbinden lassen.

Die ersten beiden Module sollen im Oktober 2010 zur Verfügung stehen, Cloud Optimize folgt im April 2011, Cloud Orchestrate später im Jahr. Ein Problem könnte zu Beginn die Integration in die Plattform Cloud Commons und SMI bedeuten, denn fehlen hier Inhalte, werden die Bewertungsfunktionen nahezu sinnlos. CA will die Plattform allerdings aktiv mit Inhalten versorgen, der Konzern gibt sich dazu ein halbes Jahr Zeit, die Community zu aktivem Leben zu erwecken. Dabei helfen soll auch eine weitere Funktion von Cloud Insight: Nutzer können nicht nur Daten aus Cloud Commons herunterladen, sondern auch selbst anonymisierte Nutzerstatistiken an den Dienst senden. (ue)