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Niederländischer Staat trennt sich vollständig von KPN-Anteil

22.09.2006
Der niederländische Staat trennt sich vollständig von der Beteiligung am niederländischen Telekomkonzern KPN und will dafür 1,7 Milliarden Euro erhalten.

Die Regierung werde den verbliebenen Anteil von acht Prozent an dem ehemaligen Staatsunternehmen verkaufen, kündigte das Finanzministerium am Freitag an. KPN ist auch der Mutterkonzern des deutschen Mobilfunk-Anbieters E-Plus.

Knapp die Hälfte des Pakets, 80 von 167 Millionen Aktien, wird das Unternehmen selbst übernehmen, teilte KPN mit. Der Rest geht laut Finanzministerium an die US-Banken Goldman Sachs und Citigroup. KPN will dem Staat rund 800 Millionen Euro zahlen und die Aktien dann einziehen. Der Konzern wolle so verhindern, dass der Verkauf der Staatsanteile zu einem Aktienüberangebot am Markt führe, hieß es.

Der Kurs der KPN-Aktie fiel bis Freitagnachmittag 1,89 Prozent auf 9,85 Euro. "Der Ausstieg aus dem Investment kommt für die Börse nicht überraschend", sagte ein Aktienhändler.

Der Kauf erfolgte teilweise im Rahmen des aktuellen Aktienrückkaufprogrammes von KPN. 241 Millionen Euro des Kaufpreises werde KPN aus dem im Februar beschlossenen Programm entnehmen, hieß es. Damals hatte das Unternehmen beschlossen, für eine Milliarde Euro eigene Aktien zurückzukaufen. Das Programm werde mit der Übernahme der Staatsanteile abgeschlossen. Insgesamt werde KPN in diesem Jahr damit Aktien im Wert von 1,56 Milliarden Euro zurückkaufen.

Der niederländische Staat hatte seinen Anteil an KPN erst im vergangenen Dezember von 16 auf acht Prozent verringert. Bereits damals hatte der Konzern einen Teil der Aktien selbst übernommen. (dpa/tc)