HP-Deutschlandchef Smid im CW-Interview

"Nichts wird sich ändern"

20.12.2011

"Spinoff ist die bevorzugte Lösung"

CW: Noch einmal zu den Plänen mit Ihrer PSG-Einheit: Ist ein Verkauf nun ausgeschlossen?

Smid: Der Spinoff ist die bevorzugte Lösung. HP will in den kommenden acht bis zwölf Wochen die strukturelle Grundlage legen und dazu noch dieses Jahr einen entsprechenden Plan veröffentlichen. HP hat ja Erfahrungen mit Spinoffs. Denken Sie etwa an Agilent 1999 - übrigens ein Unternehmen, das heute eine Marktkapitalisierung von 13 Milliarden Dollar aufweist. Wir sind, auch was Transformationszyklen betrifft, professionell aufgestellt.

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CW: Todd Bradley, dem jetzigen Chef der PC-Division, werden schon seit längerem Abwanderungsgedanken und Ambitionen auf einen CEO-Posten nachgesagt. Wäre er der Kandidat als Chef eines PC-Spinoffs?

Smid: Todd Bradley hat nach der Ankündigung zu unserem PC-Geschäft in Interviews gesagt, dass er der Topmann für solch ein Spinoff wäre.

CW: Der CEO von IBM, Sam Palmisano, hat HP vorgeworfen zu wenig in Forschung und Innovation zu investieren. Wenn man sich das Entwicklungstempo im PC-Segment ansieht, fragt man sich, ob Palmisanos Aussage nicht zutrifft und HP verschiedene Trends im PC-Markt einfach verschlafen hat und deshalb jetzt die Reißleine zieht?

Smid: Wenn ich mir die hohe Innovationsgeschwindigkeit ansehe, die HP im Bereich der IT-Infrastruktur vorgibt, dann ist das vielleicht der Grund, warum ein Wettbewerber sagt, wir wären langsam. Wir haben seit 2005 auf der Softwarestack-Seite deutlich zugelegt. Mercury und Peregrine sind da wenige Beispiele. Dass wir bei Servern stark sind, ist bekannt. Im Netzbereich sind wir mit der 3Com-Übernahme in den Kern des Rechenzentrums vorgedrungen. Nehmen Sie außerdem die 3Par-Akquisition, mit der wir genau auf den Serviceaspekt im Storagesegment zielen. Wenn man dann darauf aufbauend unsere Cloud-Ankündigungen betrachtet, dann geben wir in Sachen Infrastruktur bezüglich Private und Public Clouds die Innovationsgeschwindigkeit vor.

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