Schweizer Firmen auf dem CeBIT:

Nichts für Eidgenossen

28.04.1978

HANNOVER (sg) - Nahm sich die Anzahl von 136 Schweizer Firmen an der Gesamtzahl von 4785 Ausstellern an der Hannover-Messe schon recht bescheiden aus, so war ihr Anteil im CeBIT mehr als bescheiden. Wen wundert das? Die Schweiz hat, obwohl unbestreitbar ein Land von hohem technologischem Stand, in der Computersparte nur wenig eigenes Know-how zu bieten.

Der Messebesucher aus der Schweiz sucht aber auch gar nicht nach nationalen Vertretern, deren Angebotspaletten ihm ohnehin von Ausstellungen im eigenen Land her ausreichend bekannt sind, sondern er informiert sich über das, was die Mainframer dieser Branche, die allesamt auch eigene Vertretungen in der Schweiz unterhalten an Neuigkeiten vorzustellen haben. Bei der Software, speziell der Anwendersoftware, fehlt es zumeist noch an für den Schweizer Markt geeigneten Angeboten. Da bestehen denn auch keine besonderen Erwartungen.

Im Chor der Anbieter von MDT-Anlagen versucht seit Jahren mit wechselndem Erfolg die Hermespräcisa mit dem System 200 FD, einer erweiterten Ausführung des Vorgänger-Modells MDS 200, bei Anwendungen in kleineren und mittleren Unternehmen, mitzuhalten. Das System wird mit ein bis drei Floppys angeboten und bietet auch die dazugehörige Software. Sehr gut im Angebot liegt auch Feller/ Hogan mit seinem Allroundleser OCR 2002, von dem gerade noch rechtzeitig zum Messebeginn acht Einheiten, oder gleichbedeutend mit 25 Prozent der jährlichen Schweizer Produktion, von der Elbschloßbrauerei in Hamburg bestellt wurden. Feller versucht offensichtlich mit diesem Gerät, das übrigens zum zweitenmal auf der Hannover-Messe vorgestellt wird, auf dem internationalen Markt Fuß zu fassen. Heute wird dieser optische Leser, von dem bislang gut zwei Dutzend in der BRD, Österreich Holland, Frankreich und der Schweiz verkauft wurden, auch mit passender Software angeboten.

Für den Sektor Betriebsdatenerfassung präsentiert die Hasler MS Tochter Favag Neuchatel, das von der VDO entwickelte System Bertram, das ab Mitte 1978 auch in der Schweiz angeboten werden soll. Dazu zeigt Favag weiter für die Verwaltung von Personaldaten (bis fünfzehntausend Personen) das System HD einsetzbar ist. In gleicher Linie liegt das von der Bora-Electronic so entwickelte, voll computerunterstützte Zutrittsüberwachungs-System, das als Ergänzung zum Diadata entwickelt wurde und eine echte Messeneuheit darstellt.

Als Spezialisten der weiteren Verarbeitung von Computeroutputs, von trennen, schneiden, sortieren bis zur postfertigen Verpackung, geben sich die Motimatik/Zürich und Kern/Konolfingen aus. Letztere reicht dabei bis zum mikroprozessororganisierten Online-System, was die gesamte Datenverteilung zu steuern vermag.