Börsenspot: Epcos

Nicht genug Lichtblicke

29.03.2005
Von Stephan Hornung

Angesichts der derzeitigen Nachfrageschwäche nach passiven elektronischen Bauelementen rechnet die Münchner Epcos AG mit einem Umsatz- und Ergebnisrückgang im laufenden Geschäftsjahr. Mit 15600 Mitarbeitern ist die ehemalige Siemens-Tochter (der Konzern hält noch 12,5 Prozent) in Europa Marktführer und weltweit die Nummer zwei. Problematisch erscheint jedoch, dass in allen vier Geschäftsbereichen branchenbedingte Umsatzrückgänge zu verzeichnen sind und in keiner Sparte das Ergebnis verbessert werden konnte. Besonders leidet Epcos unter rückläufigen Auftragseingängen im Mobilfunk und der Consumer-Elektronik. Einziger Lichtblick scheint die Automobilsparte zu sein, die ihren Auftragseingang zuletzt um 15 Prozent steigern konnte.

Im Geschäftsjahr 2004/05 dürfte der Umsatz um mehr als zehn Prozent auf rund 1,2 Milliarden Euro schrumpfen und der Nettogewinn deutlich überproportional von 49 Millionen Euro auf unter 20 Millionen Euro nachgeben. Insbesondere gegenüber US-amerikanischen Konkurrenten spürt Epcos die Auswirkungen eines schwachen Dollars. Mit 672 Millionen Euro Eigenkapital (EK-Quote: 47,3 Prozent) steht die Gesellschaft auf einem soliden Fundament und profitiert bis Mitte 2010 auch von günstigen Fremdkapitalzinsen: Der Kupon für eine Wandelanleihe beträgt nämlich lediglich 2,5 Prozent. Ein Investment drängt sich aufgrund der mäßigen Aussichten allerdings noch nicht auf. (ajf)