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BITKOM

Newsportale locken TV-Zuschauer ins Web

13.10.2008
Von pte pte
Für die deutschen Bundesbürger gewinnt das Internet als Informationsquelle zunehmend an Bedeutung.

Während die Zeit, die vor dem Fernseher verbracht wird, nach Jahren des Anstiegs erstmals wieder sinkt, erfreuen sich Nachrichtenportale im Web immer größerer Beliebtheit. Diese Änderung in den Mediengewohnheiten der Deutschen wird durch aktuelle Zahlen bestätigt, die der Hightech-Verband BITKOM vorgelegt hat. Demnach sind die 20 meistgenutzten Online-News-Angebote in den ersten neun Monaten dieses Jahres fast 3,6 Milliarden Mal besucht worden. Das entspricht einem Plus von 31 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig sank die durchschnittliche TV-Nutzungsdauer im vergangenen Jahr von 212 in 2006 auf 208 Minuten pro Tag. Entscheidend für die Abwanderung der TV-Seher ins Internet sind vor allem die spezifischen Möglichkeiten des Webs. So punkten die Newsportale mit Aktualität und interaktiven Darstellungsmöglichkeiten bei den Nutzern.

"Das Internet ist das schnellste Medium. Es beweist seine Stärken, wenn sich die Ereignisse überschlagen, wie nach der Bayernwahl oder bei der Finanzkrise", erklärt BITKOM-Vizepräsident Achim Berg. Die Nachrichtenportale würden Eilmeldungen sofort und nicht erst am nächsten Tag oder in der nächsten News-Sendung veröffentlichen. In Online-Berichte könnten zudem immer wieder neue Aspekte eingearbeitet werden. "Die Aktualität ist sicherlich ein wesentlicher Faktor dafür, dass sich zunehmend mehr Menschen im Netz auf dem Laufenden halten", betont BITKOM-Sprecher Christian Hallerberg auf Anfrage von pressetext. Wenn es um die Schnelligkeit einer Meldung geht, habe das Internet gegenüber anderen Medien eindeutig die Nase vorne. "Jedes Medium - Zeitung, TV und Radio - hat seine Stärken und damit auch seine Berechtigung. Das Internet führt einige dieser Stärken zusammen und hat somit strukturelle Vorteile", merkt Hallerberg an.

Ausschlaggebend für die Nutzergunst sei aber auch die Qualität der im Netz zu findenden Nachrichtenangebote. "Die Qualität der journalistischen Nachrichtendienste im Web ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen", stellt Hallerberg fest. "Weil die Menschen in der Regel Nachrichten nicht selbst auf ihren Wahrheitsgehalt überprüfen können, vertrauen sie auch im Internet auf bekannte und verlässliche Medienmarken", ergänzt Hallerberg. Deswegen würden sich in der BITKOM-Auswertung unter den Top-20-Nachrichtenportalen viele Internetableger von Zeitungen, Nachrichtenmagazinen und TV-Sendern wiederfinden. "Vertrauen ist in diesem Zusammenhang eine wesentliche Voraussetzung für den Gewinn der Nutzergunst", erläutert Hallerberg.

Dieser Zusammenhang wird von der BITKOM-Auswertung bestätigt. So ist auch in diesem Jahr "Spiegel Online" weiterhin unangefochten das erfolgreichste Newsportal in Deutschland. Allein im dritten Quartal 2008 besuchten im Schnitt annähernd 89 Millionen Nutzer pro Monat die Spiegel-Webseite. Mit deutlichem Abstand folgt die Online-Variante der Bild-Zeitung Bild.de, die im September 2008 rund 63 Millionen Besucher anlocken konnte. (pte)