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Wiedergänger Paid Content

"New York Times" will online Geld verlangen

19.01.2010
Von pte pte
Die "New York Times" plant erneut die Einführung von Online-Bezahlinhalten.

Wie US-Medien berichten, bereitet die US-Zeitung derzeit alles vor, um die Leser künftig für einen Großteil des Online-Angebots zur Kasse zu bitten. Eine offizielle Ankündigung seitens der "New York Times" wird in den kommenden Wochen erwartet. Vorgesehen ist offenbar, eine begrenzte Zahl von Artikeln frei zugänglich zu machen und ab dem Überschreiten eines bestimmten Limits die Nutzer zum Bezahlabo aufzufordern.

Gerüchte gibt es auch um eine mögliche Content-Partnerschaft für Apples lang im Gespräch befindlichen Tablet, der voraussichtlich am 27. Januar öffentlich präsentiert werden soll. Ein klares Statement dazu gibt es bislang naturgemäß nicht, aus der Stellungnahme eines Repräsentanten der "New York Times" lässt sich jedoch herauslesen, das Änderungen für die Website zu erwarten sind.

"Wir werden eine Entscheidung verlautbaren, wenn wir der Meinung sind, dass wir den bestmöglichen Business-Zugang erarbeitet haben", so Times-Sprecherin Diane McNulty. Bis dahin werde es keine Details geben.

Die "New York Times" bildet mit ihren Paid-Content-Plänen längst keine Ausnahme mehr, der Trend hin zu kostenpflichtigen Inhalten ist insbesondere in den USA mehr als deutlich erkennbar. So haben erst im Dezember nach dem Vorreiter News Corp auch "Variety" und "Times Online" die Einführung von Bezahlinhalten angekündigt.

"Die internationalen Entwicklungen, besonders am US-amerikanischen Markt, werden hier mit großem Interesse beobachtet. Die deutschen Verlage befinden sich derzeit noch in der Experimentierphase", sagt Anja Pasquay, Pressereferentin Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), gegenüber pressetext. Als aussichtsreich würden vor allem Freemium-Modelle, also die Kombination bestehender kostenloser Angebote mit neuen hochwertigen Bezahlinhalten, betrachtet.

Letztlich bleibt die Frage offen, wie die Paid-Content-Modelle von den Usern aufgenommen werden. Umfragen haben jedenfalls gezeigt, dass die Zustimmung und Zahlungsbereitschaft eher gering ist - vor allem in den USA. Laut einer Erhebung der Boston Consulting Group würden nur 48 Prozent für Online-News zahlen. (pte)