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"New York Post": Time Warner prüft strategische Optionen für AOL

18.03.2004

Nicht erst seit der Kürzung des Konzernnamens kursieren Gerüchte, dass sich Time Warner von der Internet-Sparte AOL trennen will. Nun berichtet die "New York Post" unter Berufung auf Insider-Kreise, die Investment-Bank Goldman Sachs erarbeite strategische Vorschläge für das Internet-Geschäft des Medienkonzerns. Zur Debatte stünden laut Zeitungsbericht der Verkauf, die Ausgliederung oder eine drastische Umstrukturierung der Sparte. Der Vorstand von Time Warner werde sich mit den Optionen vermutlich bereits nach der nächsten Vorstandssitzung im April befassen. Von Time-Warner-Sprecher Ed Adler wurden diese Informationen gegenüber der "New York Post" indes als "Gerüchte" bezeichnet. Der Konzern stehe ständig im Kontakt mit seiner Hausbank.

Viele Time-Warner-Führungskräfte würden die 112 Milliarden Dollar schwere Übernahme durch den Online-Dienst im Januar 2001 am liebsten komplett rückgängig machen. So konnte AOL die hohen Wachstumserwartungen nach dem Platzen der Dotcom-Blase nicht mehr erfüllen und musste 2002 drastische Wertberichtigungen vornehmen. Als Resultat verbuchte das Gemeinschaftsunternehmen mit 98,7 Milliarden Dollar den bislang größten Verlust der US-Unternehmensgeschichte. Im vergangenen Jahr erzielte Time Warner zwar wieder einen Gewinn von 2,64 Milliarden Dollar. Wie aus dem Jahresbericht hervorgeht, sank die Abonnentenzahl der Internet-Sparte um 2,2 Millionen auf 24,3 Millionen Mitglieder. (mb)