Beim Zahlungsverkehr sparen

Neutrale Vordrucke sind rationeller

09.07.1976

STUTTGART - Neutrale Vordrucke für den Zahlungsverkehr sind billiger, einfacher zu verwalten und rationeller zu verarbeiten als die Überweisungs- oder Scheckformulare, in deren Kopf das Kreditinstitut bereits eingedruckt ist. Vor allem für DV-Anwender, die mit mehreren Instituten zusammenarbeiten, ergeben sich Verfachungsmöglichkeiten. Verfügbar sind neutrale Überweisungszahlscheine, Überweisungs-, Scheck- und Lastschriftvordrucke.

Der Überweisungszahlschein ist ein Vordruck, der von Girokontoinhabern zum Überweisen und von Nicht-Kontoinhabern bei allen Kassenstellen der Kreditinstitute im Bundesgebiet zur Bareinzahlung benutzt werden kann. Der Überweisungszahlschein wird vom Zahlungsempfänger weitgehend ausgefüllt (mit Daten wie Verwendungszweck, Betrag, Name und Anschrift des Einzahlers). Er wird beispielsweise von Lieferfirmen zusammen mit Rechnungen, Mahnungen und sonstigen Zahlungsanforderungsschreiben an die Kunden, Abnehmer, Beitragspflichtigen usw., von denen Zahlungen erwartet werden, versandt. Das kontoführende Institut schreibt die für den Überweisungszahlscheinempfänger erhaltenen Zahlungseingänge auf dessen Konto gut und händigt ihm die Überweisungsträger mit dem Kontoauszug aus. Soweit die Daten von Zahlungsempfänger optisch maschinell eingelesen werden, kann die Zahlung verbindlich auf ein fest angegebenes Konto angefordert werden und die Fakultativklausel ("oder ein anderes Konto des Empfängers") gestrichen werden. Den Beteiligten bietet der Überweisungszahlschein folgende Vorteile

Dem Zahlungsempfänger:

Rationalisierung der Bearbeitung der Geldeingänge durch Erhalt eindeutig vorbeschrifteter Gutschriftbelege. Dadurch weniger Rückfragen, Differenzen und Reklamationen. Bei entsprechenden technischen Voraussetzungen Wegfall der manuellen Datenerfassung

Den Geschäftspartnern wird ein angenehmer Service geboten.

Wer bequemer zahlen kann, zahlt in der Regel auch schneller.

Durch die Zahlungsanforderung können sowohl Kontoinhaber als auch Nichtkontoinhaber erfaßt werden.

Dem Zahlungspflichtigen:

Äußerst bequeme Auftragserteilung. Der vorbereitete Vordruck braucht lediglich noch mit der eigenen Bankverbindung versehen und unterschrieben zu werden. Auch Nichtkontoinhabern kommt der Vordruck entgegen.

Ein Verschreiben bei Empfängerangaben und Verwendungszweck ist ausgeschlossen.

Bei Verwendung neutraler Endlosformulare können die Vordrucke für verschiedene Institute ohne Papierbahnwechsel beschriftet und gleichzeitig mehrere Konten mit EDV-Hilfe maschinell zu- oder abdisponiert werden. Es ist möglich, in einem Arbeitsgang.

Überweisungsaufträge zur Einreichung bei mehreren kontoführenden Kreditinstituten auszufertigen.

Schecks auf diese Institute zu ziehen.

Lastschriften für mehrere Kontostellen gleichzeitig zu beschriften.

Scheck mit Brief kombiniert

Zum "neutralen Scheckverkehr" sind alle Scheckformen - ausgenommen Euroscheck und Tankscheck - zugelassen. Die Schecks können auch mit Begleitschreiben kombiniert werden.

Weil mit neutralen Vordrucken ein größeres Risiko verbunden sein kann als mit institutsbezogenen Formularen, wird die Verwendung neutraler Zahlungsverkehrsvordrucke nur aufgrund einer schriftlichen Vereinbarung zwischen Anwender und Kreditinstitut zugelassen. In dieser Verenibarung sind vor allem die Haltungsfragen geregelt. Die Zulassung erfolgt nach bundeseinheitlichen Richtlinien der Spitzenverbände des Kreditgewerbes.

Hans-Joachim Hauser ist Mitarbeiter des Württembergischen Sparkassen- und Giroverbandes, Stuttgart.