Neun Thesen zum Outsourcing

12.09.2006
Von Eberhard Schott und Christian Schauß

Der Trend geht zum partiellen Outsourcing

Nicht nur aus diesem Grund spricht vieles für das partielle Outsourcing. Der Markt für Komplett-Outsourcing in Deutschland ist und bleibt klein und wird sich in Zukunft im Wesentlichen auf den Verkauf von IT-Töchtern beschränken. Dies führt gleichzeitig zu einer Konsolidierung der Anbieterlandschaft, da viele dieser IT GmbHs selbst als Outsourcing-Anbieter im Drittmarkt tätig sind. Bei der Übernahme von IT GmbHs lassen sich die Provider vor allem von der Aussicht auf Geschäfte mit der Konzernmutter locken. Das alte Outsourcing-Motto vom "Kauf eines Kunden" erfährt hier also eine besondere Bedeutung beziehungsweise Bestätigung.

Während kaum noch große Verträge über die Auslagerung kompletter IT-Landschaften geschlossen werden, boomen - teilweise unbemerkt - die verschiedensten Arten des partiellen Outsourcings. Niemand hat mehr eine Übersicht über Anbieter und Leistungsangebot. Hier ist - völlig unspektakulär - Outsourcing auch bei Klein- und Mittelbetrieben angekommen, die ohne größere Bedenken - besonders, wenn kein Personal übergeben werden muss - Desktop-Services oder andere IT-Leistungen an Externe vergeben. In größeren Unternehmen, die in der Vergangenheit kein Komplett-Outsourcing betrieben haben, schließen die CIOs oder die IT-Bereiche zunehmend partielle Outsourcing-Verträge im Commodity-Bereich ab. Selbst Outsourcing-Anbieter arbeiten so und binden in ihre Wertschöpfungskette Lieferanten ein: Sie lagern Teile ihrer gewonnenen Betreiberverträge an Spezialisten etwa im Bereich der Netzwerke aus, schließen demnach selbst Outsourcing-Verträge mit externen Anbietern ab.