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Dropbox, iCloud, HiDrive, Mozy

Neun Online-Festplatten im Test

11.03.2012
Von 
Stefan von Gagern ist diplomierter Medientechniker (FH) und war als Redakteur und Ressortleiter bei den Fachtiteln "Screen Busines Online" und "Page" tätig. Später lehrte er als Dozent für Medienkonzeption im Master-Studiengang "Multimedia Production" an der Fachhochschule Kiel. Heute schreibt er als freier Fachjournalist und Autor über Themen wie Publishing, Internet, Social Media und Digital Lifestyle. Parallel berät er Unternehmen bei der Konzeption und Umsetzung von Social-Media-Auftritten.

Platz 3 - iCloud: Einschalten und läuft

iCloud packt die wichtigste Mac-Software wie iCal für Terminverwaltung komplett und so gut wie auf dem Desktop.
iCloud packt die wichtigste Mac-Software wie iCal für Terminverwaltung komplett und so gut wie auf dem Desktop.
Foto: Stefan von Gagern

Insider berichten, dass Apple vor einigen Jahren Dropbox für ein hübsches Sümmchen kaufen wollte - die Macher aber abgelehnt haben. Der geplatzte Deal soll die Initialzündung für iCloud gewesen sein. Cloud-Dienste und Online-Speicher sind nicht das Gleiche: Cloud Computing erweitert die Online-Festplatte um den Faktor Intelligenz. Anstatt per Hand alles ständig hin- und herzukopieren, kümmern sich die Dienste automatisch um die Synchronisation aller aktuellen Daten auf allen Geräten. Auf Wunsch gilt das auch für Programminstallationen, vorgenommene Einstellungen, Apps und veränderte Dokumente.

Die Grundidee bei Apples Interpretation des Cloud Computings ist die gleiche wie bei allen anderen: Daten sollen synchron und immer auf allen Geräten verfügbar sein. Der Unterschied zu anderen ist "Apple-like" die Art, wie einfach alles läuft. iCloud verspricht eine simple Funktionsweise - die so unauffällig ist, dass es der Nutzer kaum merkt.

Ein Klick genügt

Nicht nur etwas für Macs: Windows-User können sich mit der Gratis-Systemsteuerung die wichtigsten iCloud-Funktionen auch auf den PC holen.
Nicht nur etwas für Macs: Windows-User können sich mit der Gratis-Systemsteuerung die wichtigsten iCloud-Funktionen auch auf den PC holen.
Foto: Stefan von Gagern

Die "Installation" der iCloud ist denkbar einfach: einschalten und los geht’s. Benötigt wird lediglich eine Apple-ID, die viele Anwender beispielsweise aus dem iTunes-Store bereits besitzen. Nach dem Einschalten wandern Termine, Bookmarks, Adressen, Kalender, E-Mails, Erinnerungen, Fotos, Notizen, Präsentationen und Textdateien zwischen Macs, Windows-PCs, iPhones und iPads hin und her. Die Apple-Wolke kümmert sich darum, dass immer die jeweils aktuellsten Dateiversionen vorrätig gehalten werden. Wird irgendwo eine App gekauft, landet sie per Push-Funktion auch auf den anderen Geräten. Sogar Komplett-Backups vom iPhone lassen sich mit iCloud erledigen. Jeder, der heute ein Apple-Gerät wie iPhone, iPad, iPod Touch oder einen Mac mit OS X Lion besitzt, bekommt automatisch kostenlose 5 GB Speicherplatz in der iCloud geschenkt. Ab 16 Euro pro Jahr lässt sich auf 15 GB upgraden.

Apple werden oft geschlossene Systeme vorgeworfen. iCloud lässt sich unter Windows zwar nicht im gleichen Umfang wie auf einem Mac-System nutzen, ist auf der Microsoft-Oberfläche aber ebenso zu gebrauchen. Nach der Installation der "iCloud Systemsteuerung" stehen kostenloser Speicher, E-Mail-Adresse und die Grundfunktionen wie Fotostream und Abgleich von Mails, Terminen und Kontakten bereit. Für Fotos lässt sich ein Ordner bestimmen, dessen Inhalt in der Cloud landet; für Adressen & Co. nutzt der geneigte Anwender Outlook ab Version 2007.

Fazit: iCloud funktioniert derart gut und unauffällig, dass der Nutzer kaum merkt, dass er sich in einer Wolke bewegt. Für Apple-Fans und -Anwender ist iCloud erste Wahl. Die guten Performance-Werte in unseren Tests tun ihr Übriges. Lediglich die Unsicherheit darüber, wo die Daten genau gespeichert sind und wer anbieterseitig nun wirklich darauf Zugriff hat, verhindern eine bessere Platzierung. Apples iCloud schafft es auf Rang 3 und erhält den "CW Website Award" in Bronze.