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Dropbox, iCloud, HiDrive, Mozy

Neun Online-Festplatten im Test

11.03.2012
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Stefan von Gagern ist diplomierter Medientechniker (FH) und war als Redakteur und Ressortleiter bei den Fachtiteln "Screen Busines Online" und "Page" tätig. Später lehrte er als Dozent für Medienkonzeption im Master-Studiengang "Multimedia Production" an der Fachhochschule Kiel. Heute schreibt er als freier Fachjournalist und Autor über Themen wie Publishing, Internet, Social Media und Digital Lifestyle. Parallel berät er Unternehmen bei der Konzeption und Umsetzung von Social-Media-Auftritten.

Platz 6 - DriveOnWeb.de: Nur für die Business Class

Das Angebot von DriveOnWeb ist auf kleine und mittelständische Unternehmen ausgerichtet. WebDAV-Unterstüzung, Backup- und Speicherfunktionen, Dokumentenmanagement, Datenschutzrichtlinien nach deutschem Recht und ein Rechenzentrum mit Sitz in Deutschland sind starke Argumente für die Anforderungen vieler Unternehmen, wie DriveOnWeb mit großen Namen in der Referenzliste unterstreicht.

Die Oberfläche und Ordnerbenennung bei DriveOnWeb ähneln stark Windows.
Die Oberfläche und Ordnerbenennung bei DriveOnWeb ähneln stark Windows.
Foto: Stefan von Gagern

Für den Heimanwender fällt das Angebot deutlich magerer aus. Das Dokumentenmanagement und viele andere Funktionen fallen komplett weg. Immerhin bekommt der Privatmann bei Anmeldung 3 Gigabyte Speicherplatz geschenkt. Sind diese jedoch gefüllt, zeigt sich ein weiteres Problem: das undurchsichtige Preismodell. Der Endpreis fürs Aufstocken errechnet sich nach Bedarf und wird über eine eigene Währung, so genannte "Storage Bucks", kassiert. Im Kleingedruckten stehen zwar alle Details, diese verbessern die Transparenz aber kaum. Die Bucks sind in seltsamen Abstufungen gestaffelt, so dass schon viel Grübeln und Nachrechnen nötig ist, um die Kosten des nächsten Uploads abschätzen zu können. Das Ganze ist ähnlich abschreckend und kompliziert wie das Datenroaming mit dem Handy im Ausland.

Die Gebühren bei DriveOnWeb sind nur schwer bis gar nicht zu durchblicken.
Die Gebühren bei DriveOnWeb sind nur schwer bis gar nicht zu durchblicken.
Foto: Stefan von Gagern

Der Client für die Nutzung vom Schreibtisch aus kostet Gebühren und ist nur für Windows erhältlich. Für Unternehmen summiert sich eine Multiplatz-Lizenz schnell auf. Der Cross-Plattform Gedanke fehlt komplett. Mac-User müssen sich umständlich per Finder mit dem Server verbinden, Linux wird nicht einmal erwähnt. Ebenso verliert die Website kein Wort über die mobile Nutzung oder Apps. Immerhin gibt es eine kostenlose 30-Tage-Demoversion für Anwender, die Driveonweb nur kurz ausprobieren möchten.

Fazit: DriveOnWeb zeigt sich wenig flexibel, undurchsichtig und mit reinem Fokus auf den Windows-Desktop und Firmenkunden nicht mehr zeitgemäß. Nur die sehr gute Performance und der inländische Hoster verhindern eine schlechtere Platzierung.