Dateisystem der Zukunft?

Neun Argumente für ZFS

02.11.2012
Von Heiko Wüst

Unified Storage statt Speicherwildwuchs

Die meisten heutigen Speicherumgebungen sind historisch gewachsen und setzen sich aus einem Sammelsurium von Hardware und unterschiedlichen Storage-Silos zusammen. Fast alle größeren Storage-Appliances sind proprietär und binden die Software an die Hardware. Die Kunden zahlen dadurch mehr für die Hardware als diese eigentlich wert ist. Und auch Zusatzfunktionen wie Snapshots, Tiering oder Deduplizierung kosten in der Regel extra.

ZFS basiert dagegen auf einem Open-Source-Unix-Fundament und ist unter der Common Development and Distribution License (CDDL) lizensiert. ZFS-basierende OpenStorage-Produkte erlauben die Verwendung von Standardhardware statt teurer Produkte eines bestimmten Storage-Herstellers. Seit der Einstellung des OpenSolaris-Projektes wird die Entwicklung von ZFS im Illumos-Projekt fortgeführt. Die Hauptbeitragenden sind Nexenta, Joyent, Everycity und Reliant.

Statt Aufpreis für Enterprise-Features zu bezahlen, sind diese in ZFS standardmäßig enthalten. Vorhandene proprietäre Speichereinheiten lassen sich oft mit in die Speicherpools integriert werden. Auf diese Weise lässt sich auch ein wirklich einheitliche Speicherumgebung ("Unified Storage") aufbauen und der Speicherwildwuchs eindämmen. Gängige ZFS-Produkte können fast erstens jede Hardware in den Pool einbinden (von kostengünstigen JBODs bis hin zu leistungsstarken SSD), unterstützen zweitens sowohl SAN als auch NAS und drittens bieten sie Datenzugriff über eine große Bandbreite von Protokollen, beispielsweise CIFS, NFS, iSCSI, HTTP, FTP, WebDAV sowie Fibre Channel. (tc)