Zum ersten Mal im Lyft

Neulich in ... San Francisco

10.05.2019
Von 
Karen Funk ist Senior Editor beim CIO-Magazin und der COMPUTERWOCHE (von Foundry/IDG). Ihre inhaltlichen Schwerpunkte sind IT-Karriere und -Arbeitsmarkt, Führung, digitale Transformation, Diversity und Sustainability. Als Senior Editorial Project Manager leitet sie zudem seit 2007 den renommierten IT-Wettbewerb CIO des Jahres. Funk setzt sich seit vielen Jahren für mehr Frauen in der IT ein. Zusammen mit einer Kollegin hat sie eine COMPUTERWOCHE-Sonderedition zu Frauen in der IT aus der Taufe gehoben, die 2022 zum 6. Mal und mit dem erweiterten Fokus Diversity erschienen ist.
Mit dem Taxi fährt in den USA eigentlich kaum noch jemand, Uber oder Lyft sind dafür allgegenwärtig. Das mussten wir unbedingt ausprobieren!

"Hi, my name is Jerry", sagt unser Fahrer und hievt unsere Koffer in den roten Mitsubishi. Es ist Ende März und wir sind gerade in San Francisco gelandet, um an einer Reise durch das Silicon Valley teilzunehmen. Wir haben einen Fahrer über Lyft bestellt, dem Konkurrenten von Uber, kurz vor dessen Börsengang.

In den USA sind Fahrdienste wie Uber und Lyft sehr gefragt: Diese sehen von außen nicht wie Taxis aus und können per App bestellt werden.
In den USA sind Fahrdienste wie Uber und Lyft sehr gefragt: Diese sehen von außen nicht wie Taxis aus und können per App bestellt werden.

Hier fahren fast alle mit den neuen Fahrdiensten, die über ihre App private Fahrer mit ihren eigenen Autos an Fahrgäste vermitteln. Das ist deutlich günstiger als herkömmliche Taxis, Bestellung und Bezahlung funktionieren bequem via Smartphone: Entsprechende App runterladen, anmelden und Kreditkarte hinterlegen - dauert keine fünf Minuten.

Die App zeigt an, welche Fahrer in der Nähe sind, man sucht einen aus, bestellt und bezahlt ihn vorab. Trinkgeld kann man geben, muss man aber nicht. Die App informiert zudem über den Wagentyp, Farbe und Nummernschild des bestellten Wagen, damit der Kunde in den richtigen Wagen steigt. Auch erfährt man, wie viele Minuten der Fahrer noch braucht, bis er am Abholort ankommt.

Wahzeichen der Stadt San Francisco: die Golden Gate Bridge.
Wahzeichen der Stadt San Francisco: die Golden Gate Bridge.
Foto: Bernd Gill

Wir sind beeindruckt. Aber auch nachdenklich: Denn was auf der einen Seite eine preisgünstige Alternative zum traditionellen Taxi für den Kunden ist und Geld in die Kasse der Vermittler spült, geht zu Lasten der Fahrer. "Ich muss zwei Schichten am Tag arbeiten", erzählt uns Jerry, damit er sich ein Ein-Zimmer-Apartment in der San Francisco Area leisten kann: Dafür zahlt er nämlich 2500 Dollar Miete im Monat. München kommt uns plötzlich sehr günstig vor.