"Wie ein Projektleiter geboren wurde"

Neulich in... einer Web-Agentur

30.06.2009
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.
Sein Auftreten ließ zu wünschen übrig, seine PC-Kenntnisse auch. Dennoch entpuppte sich ein Bewerber als bester Projektleiter, den Peter Schöner, Chef der Münchner Web-Agentur Memoray, je eingestellt hatte.

"Ein junger Kerl bewarb sich bei mir als Illustrator. Seine Zeichnungen waren eher grobschlächtig, seine Erfahrung am PC minimal und sein Auftreten etwas ungeschliffen. Es war aber viel zu tun, er ließ sich auch nicht wirklich abwimmeln, und so wurde er mit allerlei Hilfsdiensten in verschiedenen Projekten beschäftigt.

Es fällt schwer, sich vom Äußeren eines Bewerbers nicht beeinflussen zu lassen, wenn auch noch die PC-Kenntisse durchwachsen sind. (Foto: Andrejs Pidjass/Fotolia.com)
Es fällt schwer, sich vom Äußeren eines Bewerbers nicht beeinflussen zu lassen, wenn auch noch die PC-Kenntisse durchwachsen sind. (Foto: Andrejs Pidjass/Fotolia.com)
Foto: CW/Fotolia

In einem Projekt kam es plötzlich während meines Urlaubs zu einer Krise, nicht zuletzt, weil der eigentliche Projektleiter ausfiel. Notgedrungen musste ich den Jungen als Ersatz einschieben. Als ich eine Woche später zurück war, stellte ich überrascht fest, dass nicht nur das Projekt wieder in gutem Fahrwasser war, sondern dass alle Vorgänge, Zwischenergebnisse und die Kommunikation penibel dokumentiert waren und der Knabe einen hervorragenden Überblick hatte.

In MS Project hatte er sich auch schon eingearbeitet. Ich hatte durch Zufall eine Naturbegabung als Projektleiter und Teamleiter entdeckt (der heute übrigens Artdirector bei einer sehr namhaften Firma ist)."

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