Fachkräftemangel

Neulich ... auf Mitarbeiterfang

07.12.2012
Dass viele Arbeitgeber der IT-Branche mehr oder weniger verzweifelt nach passenden Mitarbeitern suchen, zeigt sich auch daran, wie kreative Einfälle sie mittlerweile entwickeln, wenn es darum geht, neue Mitarbeiter anzuwerben.

Dass viele Arbeitgeber der IT-Branche mehr oder weniger verzweifelt nach passenden Mitarbeitern suchen, zeigt sich auch daran, wie kreative Einfälle sie mittlerweile entwickeln, wenn es darum geht, neue Mitarbeiter anzuwerben. Zum Beispiel hat ein auf SAP-Beratung spezialisierter Dienstleister in Karlsruhe seinen künftigen Mitarbeitern den Start in seinem Unternehmen mit ein paar Tagen Urlaub versüsst. Vor dem ersten Arbeitstag durfte der künftige SAP-Profi eine Woche in Erholungsurlaub gehen - auf Kosten seines neuen Chefs. Angeblich hat die Aktion gefruchtet.

Mit neuen Ideen zu neuen Mitarbeitern. Die Telekom macht's schon mal vor.
Mit neuen Ideen zu neuen Mitarbeitern. Die Telekom macht's schon mal vor.
Foto: Telekom

Immer für einen innovativen Gedanken gut ist auch Telekom-Recruiting-Leiter Marc-Stefan Brodbeck. So ließ er von Praktikanten Praktikums-Stellenanzeigen gestalten und auch formulieren. Der Nachwuchs konzipierte auch eine Recruiting-Broschüre. Die Telekom beansprucht für sich, das erste Unternehmen in Deutschland gewesen zu sein, das eine Recruiting-App für Bewerber entwickelte. Für Gesprächsstoff sorgte eine weitere Aktion: Brodbeck überlegte, wie er die Professionals am besten erreichen kann, wohl wissend, dass diese doch recht schwer zu einem Jobwechsel zu motivieren sind. Wenn sie sich aber für einen Wechsel entscheiden, so lautet Brodbecks ehrgeiziges Ziel, dann soll er zur Telekom führen. Also muss er zu den Professionals hingehen und ihnen aufzeigen, welche interessanten Aufgaben und Karriereperspektiven sein Arbeitgeber bietet.

Gesagt, getan: Mit seinem Team stellte Brodbeck sich mit einem Eis- und Croissant-Wagen vor die Tore der großen IT-Anbieter, um deren Mitarbeiter über die Telekom zu informieren, "ohne konkrete Recruiting-Absichten, wir wollen einfach sichtbar werden". Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Nicht alle betroffenen Unternehmen waren von dieser Aktion begeistert. Manche Verantwortlichen reagierten aber souverän und luden ihn in die Kantine zu einem Gespräch ein.