Neukundengeschäft trägt die Mobilfunker

22.11.2004
Die Provider profitieren von Neuverträgen, während der Umsatz je Kunde stagniert.

Die vier deutschen Mobilfunknetzbetreiber können unter dem Strich relativ zufrieden auf das vergangene Quartal beziehungsweise ihre Halbjahresbilanzen zurückblicken. Im Ende September abgeschlossenen Dreimonatszeitraum gelang es T-Mobile, Vodafone, E-Plus und O2, trotz des bereits relativ gesättigten deutschen Markts weitere Neukunden zu gewinnen.

Als letztes Unternehmen aus dem Quartett hat O2 seine Zahlen präsentiert. Der kleinste der vier Provider konnte im letzten Quartal 351000 neue Teilnehmer werben und zählt nun insgesamt 6,7 Millionen Kunden. Auch wenn Vodafone mit 620000 neuen Mitgliedern die größte Steigerung gelang, verbuchte O2 prozentual den stärksten Zuwachs in Sachen Marktanteil.

Knapp vor O2 rangiert E-Plus mit rund neun Millionen Kunden. Die Düsseldorfer konnten 350000 Neuzugänge melden. Marktführer T-Mobile legte um 300000 Mitglieder zu und registriert damit zurzeit 27,4 Millionen Kunden, gefolgt von Vodafone mit 26,1 Millionen Abonnenten.

Der Umsatz von O2 wuchs in der ersten Hälfte des Fiskaljahres um 28 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro, der Vorsteuergewinn um 57 Prozent auf 244 Millionen Euro. Vodafone berichtet für denselben Zeitraum seines Geschäftsjahrs Einnahmen in Höhe von 4,2 Milliarden Euro sowie einen Nettogewinn von zwei Milliarden Euro.

Mehr Vertragskundenabschlüsse

Nicht für das erste Halbjahr, sondern die dritten Quartale ihrer Berichtsperioden präsentierten hingegen T-Mobile und E-Plus ihre Ergebnisse. Die Telekom-Tochter erwirtschaftete Erlöse von rund 2,2 Milliarden Euro und wies einen Nettogewinn von 921 Millionen Euro aus. E-Plus schaffte einen Umsatz von 712 Millionen Euro, machte jedoch keine Angaben zum Profit.

Allen vier Mobilfunkunternehmen ist es eigenen Angaben zufolge gelungen, den Anteil der Vertragskunden im Verhältnis zu den Prepaid-Teilnehmern zu erhöhen.

Den höchsten monatlichen Durchschnittsumsatz pro Kunde erzielt mit Abstand O2. Die Münchner bringen es auf eine Quote von knapp 31 Euro. Mit jeweils 24 Euro sind die drei Konkurrenten im Vergleich dazu weit abgeschlagen. Anders als erhofft, konnten sie den Pro-Kopf-Umsatz nicht steigern.

Bei dem wichtigen Messwert der Umsatzrendite (Ebitda-Marge) liegt Vodafone mit einer Quote von 46,9 Prozent an der Spitze. T-Mobile konnte im abgelaufenen Quartal seine Umsatzrendite auf 41,2 Prozent verbessern, bleibt aber deutlich hinter Vodafone. Das wurmt René Obermann, Chef der T-Mobile International. Er will bis 2006 mehr als zehn Prozent der aktuellen operativen Kosten einsparen. O2 steigerte seine Ebitda-Marge von 15,1 auf 18,6 Prozent. E-Plus machte keine Angaben. (pg)