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Neues vom deutsch-italienischen TK-Merger

29.04.1999
Van Miert sieht echte Probleme

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Telecom Italia (TI) hält sich nach Berichten des "Wall Street Journal" angesichts möglicher Hindernisse von Seiten der italienischen Regierung zusätzlich zur Fusion mit der Deutschen Telekom auch noch weitere Optionen offen. Das Finanzblatt hatte gestern unter Berufung auf nicht genannte Unternehmenskreise berichtet, es lägen bereits Pläne in der Schublade, um sich gegen das feindliche Übernahmeangebot von Olivetti (CW Infonet berichtete) zu wehren. Rom verlangt von der deutschen Regierung eine schnelle Reduzierung ihres derzeitigen 72prozentigen Anteils am ehemaligen Staatsmonopolisten. Die Bundesregierung hat dieses Ansinnen bislang abgelehnt.

Dunkle Wolken in bezug auf die geplante Fusion zeigen sich auch am Brüsseler Himmel: Laut EU-Wettbewerbskommissar Karel van Miert birgt der Merger eine Reihe "echter" Probleme, die die EU-Kommission prüfen werde. Unter anderem verwies Europas oberster Wettbewerbshüter auf die Kooperation von Telekom und France Télécom, die Beteiligung der beiden Unternehmen am Joint-venture Wind (einem Wettbewerber von Telecom Italia) sowie die Engagements von Telekom und TI in Österreich.