Neues System soll weltweit verstreutes Informatikwissen sammeln

06.11.2001
Das auf der ganzen Welt verbreitete Informatikwissen wächst rasant. Bisher gibt es jedoch keine funktionierende Infrastruktur, die sämtliche Quellen erfassen und das Wissen verfügbar machen könnte. Die Gesellschaft für Informatik und das Fachinformationszentrum Karlsruhe wollen dies ändern.

Die Gesellschaft für Informatik (GI), Bonn, und das Fachinformationszentrum (FIZ), Karlsruhe, planen ein „Fachinformationssystem Informatik“. Das System soll einen zentralisierten Zugriff auf weltweit publiziertes Informatikwissen ermöglichen. Außerdem sollen Publikationen strukturiert und standardisiert erfasst werden. Zusätzlich sollen die Daten langfristig verfügbar bleiben.

Das weltweit publizierte Informatikwissen wächst exponentiell, trotzdem fehlt der jungen Wissenschaftsdisziplin Informatik bislang eine funktionierende Informations-Infrastruktur. „Die derzeit verfügbaren Informationsquellen sind weit über das Internet verstreut. Deutschsprachige Literatur ist nur vereinzelt berücksichtigt“, begründet der Geschäftsführer der GI, Jörg Maas, die Pläne für den Aufbau eines solchen Systems.

Problematisch seien auch die unklare Qualität vieler Daten aus dem Internet sowie die nicht gesicherte langfristige Archivierung. „Bis vor ein paar Jahren waren die Universitäten noch in der Lage, die wichtigsten Publikationen selbst zu beschaffen und zu archivieren. Das ist heute fast nirgends mehr möglich, weil immer mehr veröffentlicht wird und die Preise für Zeitschriften und Bücher stark steigen, während die Bibliotheksetats sinken“, so Maas.

Die Kooperation zwischen FIZ und GI sei der erste Schritt auf dem Wege zu einem einheitlichen Informations- und Dokumentationssystem. Für die Konzipierung und Realisierung des Projekts sollen öffentliche Fördermittel beantragt werden.