Neues Computersystem soll Eschborner DV-Anbieter aus den roten Zahlen helfen:Hermes Precisa Ruf gibt sich optimistisch

12.03.1982

ESCHBORN/FRANKFURT (hh) - Ein ausgeglichenes Geschäftsjahr erwartet der Neu-Geschäftsführer der Hermes Precisa Ruf Computer GmbH (HPR), Gerhard Jörg. nachdem die Reorganisation des Unternehmens abgeschlossen sei. Seine Erwartungen stützt der Ex-CTM-Boß unter anderem auf ein neues Computersystem, das in Kürze dem Markt vorgestellt werden soll.

Nachdem im Sanierungsjahr 1981 die Fusion der Hermes Precisa Deutschland GmbH und der Ruf Computer AG abgeschlossen wurde rechnet Jörg für das laufende Geschäftsjahr mit einer Umsatzsteigerung von 30 auf 50 Millionen Mark (installierter Wert). Durch die erfolgten Sanierungsanstrengungen, bei denen laut Jörg fünf verschiedene Buchungskreise ineinander integriert werden mußten, schloß das Unternehmen mit einem nicht näher bezifferten negativen Betriebsergebnis ab. Gestützt auf die Produktsäulen "Schreibsysteme" und "Computersysteme" soll die hundertprozentige Tochter der Hermes Precisa International S. A. (HPI) künftig wieder schwarze Zahlen schreiben.

Eine neuartige Mikro-Diskette stellt das Unternehmen für das Modell 51 vor. Der Externspeicher umfasse ebenso wie der interne Speicher wahlweise 8 oder 16 KB.

Auf dem Sektor der Computersysteme bot HPR bisher die Ruf 1000 und Ruf 2000 an. Geplant ist jedoch die Serie nach oben abzurunden. Die HPR befindet sich bereits in Gesprächen mit einem potentiellen Lieferanten, der dem Vernehmen nach seinen Sitz in Nordamerika hat Durch das Auftreten einer "neuen technologischen Variante" sei es je doch bisher nicht möglich gewesen, die Unterschrift zu leisten, bemerkte Jörg.

Diese dritte System soll nach seinen Ausführungen dazu beitragen, das derzeitige Umsatzverhältnis von 55 zu 45 für Büromaschinen im laufenden Jahr umzudrehen. Gleichzeitig beabsichtigt Jörg, den Fachhandel für seine Schreibsysteme auszubauen und den Computervertrieb zu stärken.

Angestrebt sind 25 Vertriebsstellen, also eine Verdoppelung des momentanen Potentials. Existierende frühere Softwareprobleme meint Jörg gelöst zu haben. In der Softwareentwicklungsabteilung seien Umbesetzungen durchgeführt und neues Personal eingestellt worden. Zudem möchte Jörg mit Software-Häusern "auf seriöser Basis" zusammenarbeiten. Gezielt aufbauen will der Geschäftsführer auch ein Branchenmarketing, wobei er davon ausgeht, daß jährlich nicht mehr als vier bis fünf verschiedene Branchen vom Know-how her zu bewältigen sind.