Hackerangriffe, Trojaner, Würmer

Neues aus dem Gruselkabinett

31.08.2001
MÜNCHEN (CW) - Immer wieder kommt es zu Ereignissen mit irritierenden Folgen: Ein neuer Wurm gibt beispielsweise vor, Computer von Viren zu reinigen. In Wirklichkeit gefährdet er jedoch die Dateien.

Als Wolf im Schafspelz hat sich der Wurm "Win32.All3gro.A" entpuppt, der vorgibt, Dateien von Viren zu befreien. Sein wahres Begehr: Er lässt die Viren unversehrt und knackt stattdessen die Dateien. Sircam, Badtrans und Pretty Park entfernt er nur unvollständig, löscht aber abhängig vom Wochentag Dokumente und Systemdateien. Anschließend verschickt er sich an alle Adressen im Adressbuch. Es handelt sich um einen bösartigen Wurm, der sich hinter der Fassade eines Virenschutzprogramms versteckt.

Auch wenn sich das Konzept überzeugend anhört: Ein "guter Wurm", der Viren zerstört, wäre nach Meinung von Experten letztendlich eine Schnapsidee. Er könnte unerwünschte Nebeneffekte mit sich bringen und ließe sich nicht zentral aktualisieren. Niemand besäße die Kontrolle darüber, ob nicht jemand den "guten" Wurm missbraucht, um etwas Böses zu tun.

Eine andere Art von Attacke hat ein Hacker auf die Firma Brass Eagle gestartet: Er verschaffte sich Zugang zur Website des Unternehmens und verschickte gefälschte Informationen über dessen finanzielle Lage. Daraufhin stoppte die Nasdaq den Handel mit den Aktien von Brass Eagle für mehr als zwei Stunden. Inzwischen hat das betroffene Unternehmen das FBI informiert. Brass Eagle beschäftigt insgesamt etwa 200 Menschen und vertreibt Masken und Kleidung für Paintball - ein Menschenjagd-ähnliches Spiel, das auch einige Firmen einsetzen, um Management-Fähigkeiten zu testen.