Nach eingestelltem Kartellverfahren:

Neues altes Dienste-Netz von lBM-USA

12.02.1982

STUTTGART (je) - Gegenstück zu ihrem European Personal Computing Service (EPCS) hat die IBM nun in mehreren Regionen der USA in Betrieb genommen. Dieser "Information Network" genannte. Dienst läßt die Aktivitäten wieder aufleben, die die IBM 1973 aus Gründen des Wettbewerbsrechts an die Control Data Corporation verkauft hatte.

Bei IBM-Stuttgart erwartet man nicht, daß die seit gut zwei Jahren bestehende EPCS-Organisation nun etwa "umgeworfen" wird, nur weil die US-Mutter mit ihrem neuen Service "nachzieht". Die Dienste würden vielmehr einigermaßen identisch sein: Der Benutzer werde von seinem Terminal aus über einen Konzentrator mit irgendeinem entfernten Rechenzentrum verbunden und könne auf diese Weise die verschiedensten Leistungen in Anspruch nehmen.

IBM zählt beispielhaft auf: Call- und APL-Service, VM, TSO, MWS, Aufbau von Datenbanken, Anwendungssoftware. In Europa benutzt der Kunde dazu von IBM gemietete Post-Standleitungen, in den USA "geleaste" Privatnetze. Aus den USA wird gemeldet, der Telefonkonzern AT&T habe an einem Engagement in diesem Geschäftsbereich bereits lebhaftes Interesse bekundet. AT&T wie auch IBM können dort seit kurzem befreit vom Druck gegen sie angestrengter Antitrustverfahren agieren.