Fungiert als Drehscheibe für Mikrocomputer-Software:

Neuer User Club für 8080- und Z-80-Systeme

28.03.1980

ZÜRICH (je) - Kostenlosen Programmaustausch, Gruppenkäufe, Mitgliederinformationen und vieles mehr bietet der European CP/M Users Club Betreibern von Systemen auf Intel 8080-, 8085- und Zilog-Z-80-Mikrocomputerbasis. Der Club wurde im vergangenen Jahr In Zürich gegründet und versteht sich als europäisches Pendant zur 200 000 Mitglieder starken amerikanischen CP/M Users Group, die in New York residiert.

Das Disketten-Betriebssystem CP/M erlaubt das Lesen und Beschreiben einer Floppy und bildet eine standardisierte Schnittstelle für die gespeicherten 8080-, 8085- oder Z-80-Programme (die nicht direkt mit der Hardware kommunizieren sondern mit CP/M). Seinen Namen verdankt CP/M der Bezeichnung für ein Disk-File, das Systementwickler Gary Kildal "Control Processing Modul" getauft hatte und die er später auf das ganze Betriebssystem übertrug. CP/M-Vertreiber in Amerika ist die kalifornische Digital Research Inc.

Clubgründer und -vorsitzender Paul Eduard Schenker, hauptberuflich selbständiger Entwickler von Textverarbeitungssystemen, sieht die Vorzüge von CP/M in einer klaren und logischen Befehlsstruktur und darin, daß Betreiber von unterschiedlichen Hardware-Konfigurationen ihre Programme beliebig austauschen und laufen lassen können. Die Befehle, fügt Schenker hinzu, sind leicht erlernbar, die Filestruktur transparent.

Die vorhandenen CP/M-Anwenderprogramme kommen auf ein Volumen von zehn MB; darunter sind verschiedene Interpreter und Compiler für Basic Cobol, Pascal, Algol und APL, ferner Textverarbeitungs-, Buchhaltungs- und Statistikprogramme. CP/M kann nach Schenkers Angaben grundsätzlich auf jeder 8080-, 8085- oder Z-80-Anlage mit mindestens 16 K und Floppy- oder Disk-Controller angepaßt werden. Beispielhaft nennt Schenker Systeme von Digital Systems, Tarbell, Cromemco, Processor Technology, IMSAI, MITS, North Star, Delta Products, Vista, TRS-80, SWTCP Intertec Superbrain, Heath H-89, Vector Graphics und Micropolis.

Mit dem Erwerb von CP/M - es kostet 240 Schweizer Franken - erhält das Clubmitglied mehrere Systemprogramme (8080-Assembler, Debugging Tool, Text Editor etc.) und eine Dokumentation. Zum Clubservice gehört

- kostenloser Austausch von "Public Domain" CP/M-Programmen,

- Übertragung von anderssprachigen Programmen,

- Informierung der Mitglieder über neue Software- und Hardware-Entwicklungen,

- Vertrieb von deutschen und französischen CP/M-Betriebssystemen.

Der Club strebt satzungsgemäß keinen Gewinn an; der Mitgliederbeitrag von 80 Schweizer Franken pro Jahr dient der Spesendeckung. Für interessante kommerzielle Programme werden Gruppenkäufe organisiert. Ein "Programm des Monats" wird monatlich kostenlos versandt; die Kopierspesen werden jedoch berechnet.

Schenker berichtet von mehreren tausend CP/M-Anwendern in Europa, meist Wissenschaftlern und Technikern, und von täglich zwischen fünf und zehn Neumitgliedern seines Clubs seit Beginn des Jahres. Die Ausdehnung der Club-Aktivitäten auf Österreich, Italien, Frankreich, Benelux und Skandinavien fand, bereits statt oder steht kurz bevor.

Der CP/M Users Club ist zu erreichen unter: Hadlaubstr. 56, CH-8006 Zürich (Schweiz), Tel.: 01/60 31 62.