Sperry stellt Modell 90 am oberen Ende der 1100er Mainline vor:

Neuer Univac-Jumbo mit IBM-3081-Leistung

23.07.1982

LONDON (rs) - Die leistungsfähigsten Großrechner, die Sperry Univac nach eigenen Angaben je gebaut hat, kündigte der Mainframer jetzt in einem Basismodell und drei Mehrprozes-Univac-Altkunden mit 1100/80-Anlagen Aufstiegsmöglichkeiten bieten. Neben der neuen Hardware wurden auch jungfräuliche Softwareprodukte wie das Management Informations System DSDS freigegeben.

Für bedeutender als derzeit verfügbare und vergleichbare Produkte hält Charles R. Williams, Vicepresident und Generalmanager der International Division des IBM-Konkurrenten, das Flaggschiff der Serie 1100. Gebremste Aggressivität spricht freilich aus der Wahl der Zielmärkte: Mehr als die Hälfte der potentiellen Anwender der "Dickmaschine will man aus dem 1100/80-Kundenkreis rekrutieren. Den Rest der Aufträge möchte man dort gewinnen, wo neue Anwendungen eine hohe Rechnerleistung erfordern oder der derzeitige Lieferant eines Anwenders nicht mehr die benötigte Verarbeitungskapazität zur Verfügung stellen kann.

Die wichtigsten Anwendungsareale für die neue Großrechnerserie sieht Sperry Univac in der Fertigung, der öffentlichen Hand, der Petrochemie, bei Fluglinien, im Kommunikationsbereich, in der Raumfahrt sowie bei wissenschaftlichen Institutionen. Erste Auslieferungen sind für Juni 1983 geplant.

Die Kaufpreise für ein System mit 8 MB Haupt- und 64 KB Pufferspeicher, Ein-/Ausgabeprozessor, Konsole, einem System Support-Processor sowie der Wasserkühlung reichen von 2,8 Millionen Dollar für das Modell 91 bis knapp zehn Millionen Dollar für die 1100/94.

Im Vergleich zu IBM sieht Sperry seine vier neuen Rechner wie folgt im Marktgeschehen:

- 1100/91 - vergleichbar mit der 3083 J;

- 1100/92 - gleiche oder bessere Leistung wie die 3081 K, das derzeit größte IBM-System;

- 1100/93 - rund 50 Prozent mehr Performance als die 3081 K;

- 1100/94 - hält fast die doppelte Leistung einer 3081 K bereit.

Zur Fertigung der 90er Serie entwickelte Sperry Univac die "High Performance Packaging"-Technik, die eine zehnmal höhere Packungsdichte als die ECL-Technik der 1100/80 hat. Der Hauptspeicher ist aus 64-KBit-Chips aufgebaut und erreicht eine maximale Kapazität von 64 MB. In der gesamten 1100-Serie bietet Sperry jetzt 50 Modelle an, wobei das größte die 54fache Leistung des kleinsten Rechners dieser Familie, Modell 1100/61 B1, bringt. Sperry betont, daß alle 25 Systeme unter demselben Betriebssystem laufen (OS/1100). Auch das neue Management Informations System DSDS (Decision Support and Development Systems) sei auf allen 1100-Rechnern nutzbar. Mit DSDS, verspricht Univac, handhabe der Endbenutzer den größten Mainframe so einfach wie einen kleinen Computer. Damit sei allen Managementebenen auf "neue und einfache Art" der Zugriff auf gespeicherte Daten möglich. "Wir haben", erklärte Sperry-Vice Williams die Ünternehmensphilosophie, "das Ohr am Anwender."