DEC-Boß beugt sich dem Druck des Marktes:

Neuer Start in die IBM-Kompatibilität

29.11.1985

BOSTON (CWN) - Einen neuen Versuch, sich am Geschäft mit IBM-kompatiblen Rechnern zu beteiligen, kündigte Kenneth H. Olsen, Chef der Digital Equipment Corp. an. Wie Olsen erklärte, erfolge dieser Schritt als Reaktion auf entsprechenden Druck seitens der DEC-Kundschaft.

Mit dem "Rainbow" haben die Bostoner Computerbauer bereits einen Mißerfolg erlebt. Im Gegensatz zur Meinung der meisten Kenner der Szene, die diesen Mißerfolg auf einen Mangel an Kompatibilität zurückführten, vertrat der DEC-Chef die Ansicht, der von ihm angepeilte Einzelhandels-Markt habe die Qualität des Rainbow nicht honoriert.

Aus diesem Grund wolle man mit dem neuen Rechner nicht wieder die gleiche Käuferschicht ansprechen. Auch sei nicht geplant, lediglich einen weiteren IBM-Klone zu bauen. Die angekündigte Maschine soll "funktionaler und teurer" als der IBM PC werden. Olsen mochte allerdings weder Angaben zum verwendeten Prozessor machen noch zum Termin für die Markteinführung der MS-DOS-Maschine.

Wie der Präsident von DEC weiter mitteilte, wurden bisher zirka 1000 Einheiten des High-End-Superminis VAX 8600 ausgeliefert. Die unvorhergesehene Nachfrage verursache gegenwärtig Lieferfristen von sechs bis acht Wochen. Wie erwartet, gingen Bestellungen für dieses mikroprozessorgestützte Gerät zu Lasten der älteren und teureren Modelle VAX-11/730 und VAX-11/750.