Münchner stellen mehrplatzfähigen Arbeitsplatzcomputer vor:

Neuer Siemens-Mikro im Transdata-Netz

21.10.1983

MÜNCHEN (rs) - "Wir wollen", sagte Siemens-Direktor Dr. Reinhard Veelken auf einer Systems-Pressekonferenz in München, "nicht den 431sten Mikrocomputer ankündigen." Mit dem neuen Arbeitsplatzcomputer 9780 schwebe Siemens vielmehr die Systemanbindung vor. Hauptzielrichtung für das neue Produkt ist die verteilte Datenverarbeitung.

Der neue Mikro läßt sich Siemens zufolge nicht nur als autonomer Arbeitsplatzcomputer nutzen, sondern über das Transdata-Netz mit BS2000-Rechnern verbinden. Als nächste Ausbaustufen nennt der Münchner Elektrokonzern Anschlüsse an SNA-Netze sowie an Postdienste wie Datex-L und -P sowie Bildschirmtext.

Der 9780-Mikro arbeitet mit dem 16-Bit-Prozessor 8086 und bietet einen maximalen Hauptspeicher von 1 BM. Das Betriebssystem ist Sinix, eine der mittlerweile zahlreichen Unix-Versionen. Diesen Namen wählte Siemens, weil man, so Veelken, für die Zukunft frei sein wolle in der Wahl der Quellen. Die Unix-Kompatibilität bleibe jedoch auf jeden Fall gewahrt.

Den Begriff "Systemanbindung" wollte Veelken nicht auf niedrigem Level verstanden wissen. Vielmehr stelle der Rechner beispielsweise Möglichkeiten eines komfortablen Filetransfers zur Verfügung. Dies erkläre auch den relativ hohen Preis von 24000 Mark für die Grundkonfiguration mit Drucker, Betriebssystem sowie Transdata-Software: "Diese Software", weiß Veelken, "kostet natürlich was."