IBM I-Series heißt jetzt i5

Neuer Prozessor, neuer Name

02.06.2004
IBM hat seine ersten Server auf Basis des neuen „Power5“-Prozessors angekündigt. Die „I-Series“, von den meisten Anwender noch AS/400 genannt, wird aus diesem Anlass umbenannt in „eServer i5“ und soll Big Blues Commitment zu der vielfach immer noch fälschlicherweise als proprietär angesehenen hoch integrierten Plattform demonstrieren.

VON PROPRIETÄR kann bei der i5 wirklich keine Rede mehr sein - die neuen Systeme unterstützen die Betriebssysteme i5/OS v5R3 (vormals OS/400), AIX 5L und Linux nativ unter dem „Power Hypervisor“ sowie Windows und Linux auf einem internen (IXS = Integrated X Server) oder externen PC-Server. Das neue Betriebssystem- Release läuft übrigens auch auf älteren I-Series- und verschiedenen AS/400-Modellen. Upgrades sind von „OS/400 V5R1“ und „R2“ möglich. Zum Lieferumfang gehören bereits Lizenzen für die Datenbank „DB2 UDB“ und die Middleware „Websphere Express“.

IBM setzt in der i5 auch erstmals seine Anfang vergangener Woche vorgestellte „Virtualization Engine“ in größerem Umfang ein. Diese ermöglicht unter anderem die Partionierung einer CPU in bis zu zehn separate Server mit jeweils eigenem Betriebssystem. Das i5/OS muss hierfür nicht länger in einer primären Partition installiert sein; die für die Einrichtung und Verwaltung der Partitionen zuständige Konsole ist als Linux-Tool realisiert.

Die Hardware der i5 ist nach zweijähriger Entwicklungsarbeit mit 500 Millionen Dollar Aufwand inzwischen praktisch identisch mit der P-Series. In beiden Linien kommen die gleichen Speichermodule, Festplatten und Server-Komponenten zum Einsatz - zu identischen und günstigeren Preisen. Konkret kündigte IBM zwei neue Modelle an: Der „eServer i5 520“ enthält ein oder zwei Prozessoren, der „i5 570“ ein bis vier CPUs. Das Modell 520 kostet bei vergleichbarer Leistung etwa 30 Prozent weniger als sein Vorgänger „I-Series 820“. Upgrades werden für Kunden ebenfalls deutlich günstiger - die Speicherpreise sinken um 60 bis 80 Prozent, der Plattenspeicher wird um 20 bis 30 Prozent billiger.

Den i5 520 liefert IBM auch in einer „Express Edition“ für kleine und mittlere Unternehmen zu einem besonders günstigen Komplettpreis - in den USA ab 11 500 Dollar. Das Model 570 unterstützt diverse CoD-Funktionen (Capacity on Demand), nämlich Reserve CoD (mehr Prozessorleistung auf Reserve kaufen und bei Bedarf automatisch aktivieren), On/Off CoD (Prozessorleistung nach Bedarf zuund wegschalten, abgerechnet wird nur die genutzte Leistung) sowie Memory CoD. Lieferbar sind die neuen i5-Server ab 11. Juni. Im dritten Quartal dürfte ein besonders günstiges Midrange-Modell „i5 550“ mit bis zu vier Prozessoren folgen, gleichzeitig dürfte sich dann durch Vier-Prozessor- Module der i5 570 auf bis zu 16 Wege ausbauen lassen. (tc)