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Neuer Plaut-CEO verlässt nach kurzem Gastspiel das Unternehmen

03.06.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Niederländer Toon Bouten stand lediglich einen Monat an der Spitze der Plaut AG. Überraschend gab die IT-Beratungsgruppe bekannt, dass der Vorstandsvorsitzende geht und statt seiner Aufsichtsratsmitglied Eberhard Lind das Amt übergangsweise übernimmt. "Über die Gründe seines Ausscheidens ist Stillschweigen vereinbart worden", lautet der dürftige Kommentar des Unternehmens zu Boutens Weggang. Der frühere Compaq-Manager, der zuletzt den Online-Stellenmarkt Jobline leitete, hatte erst am 1. Mai sein neues Amt offiziell angetreten (Computerwoche online berichtete). Auch Plaut-Vorstandsmitglied Nico Brunner möchte auf Anfrage der COMPUTERWOCHE nicht mehr verraten, als dass beide Seiten die Trennung beschlossen. Die wirtschaftliche Situation der Beratung sei jedenfalls nicht der Grund, zumal

Plaut nach hohen Verlusten im vergangenen Jahr erstmals wieder einen leichten Gewinn vor Zinsen und Steuern im ersten Quartal 2003 präsentieren konnte (Computerwoche online berichtete). So verfolge man auch nach Abschluss des Restrukturierungsplanes "Target Ten" weiter das Ziel, Kosten einzusparen.

Laut Brunner bleibt das operative Geschäft durch den überraschenden CEO-Wechsel unberührt, da er mit seinen Vorstandskollegen Didier Moscatelli und Alfred Raderer wie bisher die Geschäfte in den einzelnen Regionen verantwortet. Interims-CEO Lind trat vor einem Jahr in den Aufsichtsrat von Plaut ein. Der 62-Jährige verfügt über langjährige Management-Erfahrung im Bereich Automotive und stand zuletzt an der Spitze des Mannheimer Automobilzulieferers Seeber. (am/mb)