Datenautomatik gestrichen

Neuer Mobilfunkanbieter Goood will die Welt verbessern

22.12.2016
Der virtuelle Mobilfunkbetreiber Goood startet ab Januar 2017 in Deutschland mit LTE-Tarifen ab 10 Euro pro Monat. Zehn Prozent der Umsätze kommen dabei sozialen Projekten zugute.

Ab Januar 2017 gibt es einen neuen Netzbetreiber in Deutschland: Goood. Das Unternehmen gehört zu den Mobile Virtual Network Operators (MVNO), also zu den Mobilfunkanbietern, die kein eigenes Mobilfunknetz betreiben. Stattdessen setzt Goood auf das Netz von Telefonica/O2 über den Anbieter Drillisch. Der günstigste Tarif Goood Smile kostet 9,99 Euro im Monat und beinhaltet 100 Sprachminuten, 100 SMS und 500 MB Datenvolumen. Die Mindestlaufzeit beträgt 12 Monate. Wer sich im gleichen Tarif für eine Laufzeit von 24 Monaten entscheidet, erhält stattdessen 1 GB Datenvolumen bei unveränderten restlichen Konditionen, der Tarif wird dadurch zu Goood Big Smile.

Goood spendet zehn Prozent der Einnahmen für wohltätige Projekte.
Goood spendet zehn Prozent der Einnahmen für wohltätige Projekte.
Foto: Goood

Mittlerweile hat Goood nach kritischen Stimmen die Datenautomatik aus seinen Tarifen wieder entfernt. Bestandskunden müssen diese Änderung allerdings selbst vornehmen, wie es auf der Homepage des Anbieters heißt. Ein Anruf bei der Hotline sei dafür ausreichend. "Uns ist es tatsächlich sehr wichtig zu zeigen, dass wir Kritik ernst nehmen und unser Bestes tun, diesen positiven Input umzusetzen," so eine Unternehmenssprecherin.

In den Tarifen Goood Easy und Goood Big Easy gibt es für monatlich 19,99 Euro eine Sprach- und SMS-Flatrate in alle Netze und 1 bzw. 2 GB Datenvolumen. In allen Tarifen greift automatisch und offenbar nicht abschaltbar eine Datenautomatik, die bei verbrauchtem Datenvolumen bis zu drei Mal für je 2 Euro 100 Megabyte Datenvolumen hinzubucht. In allen Tarifen wird zudem auf langsame 16 Kbit/s gedrosselt, wenn das Volumen - samt Zusatz-MB - aufgebraucht ist. Diese beiden Punkte stoßen besonders darum bitter auf, weil der Hersteller sich und seine Tarife mit Slogans wie "einfach mal die Welt verbessern" und dem Hinweis bewirbt, dass 10 Prozent (der Einnahmen?) gespendet werden. Übermäßig sozial dürften aber weder die (gekippte) Datenautomatik noch die extreme Drosselung auf Normalkunden wirken.

Zumal die angebotenen Tarife auch nicht übermäßig attraktiv sind. Wer einen Vertrag bei 1&1 über Anbieter wie GMX oder Web.de bucht, der erhält für derzeit 6,99 Euro monatlich 300 Freiminuten und -SMS, sowie 2 GB Datenvolumen - und das alles ohne Datenautomatik und mit Drosselung auf immerhin nur 64 Kbit/s bei freier Netzwahl (im D-Netz ohne LTE). Alternativ ist auch WinSIM für 7,99 Euro monatlich zu nennen. Dafür gibt es bei 24 Monaten Vertragslaufzeit eine Allnetflat und 2 GB Datenvolumen - allerdings ebenfalls mit Datenautomatik. Für 6 Euro mehr erhält man dann 4 GB.

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