Neuer Meßmonitor und Optimizer für "Transient Loads":Dem DOSVS-Engpaß auf der Spur

24.02.1978

DÜSSELDORF - Als ausgesprochene "Systemdurchsatz-Bremse" bezeiehnet Dieter Hügel, Geschäftsführer der Düsseldorfer Plus Soft GmbH, die "Transient Area", in

IBMs DOS/VS-Betriebssystemen: Ein mittelgroßes DOS-System benötigt beispielsweise zirka 100 000 Transient Loads pro Tag, die das Betriebssystem täglich eine Stunde

und mehr belasten können. Dabei habe sich gezeigt, daß nur zirka 20 Prozent der Transients zirka 80 Prozent der Load-Time verursachen. Diese 20 Prozent sind, "echte" Engpaß-Transiens, die Porformance beeinträchtigen.

In dem Supervisor-Teil "Transient Area" werden während eines Programmablaufs Programmroutinen von der Platte in den Supervisor geladen, die beispielsweise zum Eröffnen und Abschließen von Dateien, Programmen oder Job-Steps notwendig sind. Da die Transient-Area nur einmal im Supervisor vorhanden ist, konkurrieren alle Partitions um diesen 1200 Bytes kleinen Teil. Auch die in den neueren Releases 33 und 34 vorhandenen 1400 Bytes reichen nicht aus. Das zeitraubende Hereinholen von Transients in den Speicher kann allerdings vermieden werden, wenn eine bestimmte Anzahl von ermittelten "Engpaß-Transients" im realen und / oder virtuellen Speicher resident gehalten werden, so daß keine nennenswerten Zugriffszeiten auf diese Phasen mehr entstehen. Da einschließlich des neuesten Release 34 im DOS-Betriebssystem zwar die System Directory List der Transients resident gehalten werden können, die Transients selbst jedoch noch immer von der Platte geladen werden müssen, haben sich dieses Problems einige unabhängige Systemsoftwarehäuser angenommen: So bieten beispielsweise die Nürnberger Infosoft sowie Hübner + Mergard aus Frankfurt mit "RTP" beziehungsweise "SET" Programme an, mit denen die am häufigsten benutzten Transients resident gemacht werden können. Neueste Entwicklung auf diesem Gebiet ist das "TLOS / COMo2"-System der Düsseldorfer Plus Soft GmbH, das sowohl einen Meßmonitor als auch ein "Tratsient Load Optimizing System" enthält. Die Düsseldorfer gingen bei der Entwicklung ihres DOS-Tuningsystems davon aus, daß vor jeder Transient Load Optimierung auf jeden Fall ein Meßmonitor eingesetzt werden sollte, um exakt die systemspezifischen Ladezeitbelastungen der einzelnen Transient-Phasen ermitteln zu können und damit dem EDV-Chef den objektiven Nachweis zu liefern, ob eine Transient Optimierung wirtschaftlich vertretbar ist oder nicht. So kann mit Hilfe ihres Meßmonitors "COMo2" zunächst ermittelt werden, welche B-Transients (erforderlich für das Eröffnen und Abschließen von Dateien und Job-Steps) und welche BOCRT-Transients (erforderlich für die Kommunikation über Bildschirmkonsole zwischen Bediener und System) in welcher Häufigkeit das Betriebssystem belasten. Ferner kann nachgewiesen werden, wieviel Zeit das Betriebssystem, für das Laden dieser B-und BOCRT-Transients von der Platte in die jeweilige Transient Area benötigt. (Plus-Soft-Geschäftsführer Dieter Hügel: "Dieser Nachweis ist bisher mit keinem anderen Programm möglich.") Aufgrund dieser Meßergebnisse soll jeder Anwender selbst feststellen können, in welchem Umfang mit Hilfe des "Transient Load Optimizing Systems" Ladezeiten durch real oder virtuell residente B-und BOCRT-Transients eingespart werden können. In jedem Fall sind nach Plus Soft-Angaben Performance-Verbesserungen von mindestens 10 Prozent möglich.

Der Meßmonitor ist für DOS/VS-Betriebssysteme von Release 29 bis 34 einsetzbar, kann innerhalb kurzer Zeit ohne Vorarbeiten eingespielt werden und benötigt keine eigene Partition oder eigene Plattenplatzreservierung. Mittels Steuerkarten wird der Monitor zu beliebigen Zeiten aktiviert und die 2 bis 3 Seiten langen "Transient Load Optimizing"-Statistiken abgerufen.

Plus Soft stellt sein Monitor-System jedem DOS/VS-Anwender vier Wochen kostenlos zur Verfügung, um ihnen Gelegenheit zu geben, festzustellen, ob es sich bei ihrem Betriebssystem lohnt, ein "Transient Load Optimizing System" einzusetzen. Danach kostet das komplette Monitor / Optimizing-Paket 7450-Mark einmalig oder 265 Mark Monatsmiete.

Information: Plus Soft GmbH, Camphausenstraße 18, 4000 Düsseldorf 30.