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Neuer Linux-Kernel steht vor der Tür

22.10.1998
Von Michael Hufelschulte
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) – Das weltweit im Internet verstreute Entwickler-Team um Linus Torvalds, den Urheber des Freeware-Unix Linux, steht kurz vor der Freigabe der neuen "offiziellen" Kernel-Version 2.2. Diese ersetzt dann den letzten offiziellen Betriebssystemkern 2.035, der mit den kommerziellen Distributionen von Red Hat, Caldera und anderen ausgeliefert wird. Verbesserungen wurden neben der System-Performance vor allem beim sogenannten PCI-Reporting vorgenommen. Entwickler können so künftig einfacher Treiber erstellen, mit denen Linux neu hinzugefügte Hardware am PCI-Bus automatisch erkennt. Das Grafik- und Audio-Subsystem wurde komplett neu geschrieben. Weiterhin werden mehr Ethernet- und ISDN-Geräte unterstützt, Treiber für Kabel- und V.90-Modems sind ebenfalls hinzugekommen. Deutlich erweitert wurde die Zusammenarbeit mit "etablierten" Unix-Derivaten: Linux 2.2 kann nun die Partition Tables von FreeBSD, Sun-OS und Solaris lesen. Darüber hinaus ist nun SysVFS-Unterstützung für alle Unixe auf Basis von "System V" und für RAID (Levels 0, 1, 4 und 5) vorhanden. Leider weiterhin Mangelware ist die Einbindung aktueller Technologien wie des Universal Serial Bus (USB) oder von Digital-Versatile-Disk-(DVD-)Laufwerken.