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Neuer IBM-Chip bringt Netzkomponenten auf Trab

25.03.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Big Blue hat einen neuen programmierbaren Netzwerkchip entwickelt, der es Herstellern erlauben soll, leistungsfähigere und gleichzeitig günstigere Geräte zu bauen. Der "PowerNP NP2G" eignet sich für den Einsatz in Zugangs-Routern, Workgroup-Switches oder Firewalls. Er benutzt die gleiche Software-Architektur und ist Pin-kompatibel zu dem stärkeren Modell "NP 4SG3". Hersteller können somit Geräte bauen, die später über einen Prozessortausch aufgerüstet werden können, wenn ihre Kunden mehr Leistung benötigen. Die Durchsatzrate des neuen Chips beträgt 2 Gbit/s. Nach Angaben von IBM ist der NP2G schneller als das vergleichbare Intel-Modell "IXP 1200" und verfügt zudem noch über ausreichend Reserven, um Zusatzfunktionen wie Sicherheit, Quality of Service (QoS) oder Load Balancing ohne Leistungseinbußen ausführen zu können. Insgesamt hat der

Netz-Prozessor zwölf Packet Processing Engines (PPEs), die sich ein zentrales, 32 KB großes Speicher-Repository auf dem Halbleiter teilen. Dadurch sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass einzelnen PPEs in Spitzenlastzeiten der Speicher ausgeht. Dank der verwendeten "Run-to-completion"-Architektur reicht es außerdem aus, eine neue Applikation nur einmal zu installieren - alle zwölf PPEs können sie jedoch über das zentrale Repository heraus nutzen. Jeder der zwölf PPEs stehen zusätzlich fünf Hardware-Koprozessoren zur Verfügung. Diese können spezielle Zusatzaufgaben übernehmen, so dass die PPEs sich auf Kernfunktionen wie das Verarbeiten der Protokolle konzentrieren können. Big Blue liefert bereits Muster des neuen Chips aus. Ab Juni soll die Auslieferung des NP2G beginnen, dessen Preis bei Abnahme von 10.000 Stück 195 Dollar betragen wird. Mit ersten Komponenten, die den Prozessor benutzen, ist gegen Ende des Jahres zu rechnen. (ave)