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Neuer Finanzchef von EDS soll's richten

08.01.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Erstens Liquidität, zweitens Profitabilität und drittens Umsatzwachstum -nach Aussage des designierten Finanzvorstands von EDS, Robert H. Swan, werden die drei Themen in dieser Reihenfolge den Fokus seiner künftigen Arbeit beim weltweit zweitgrößten IT-Dienstleister bestimmen. Swan wird voraussichtlich zum 10. Februar den Noch-Finanzchef James Delay ablösen. Dieser soll künftig dem Bereich Vertrieb und Marketing von EDS vorstehen. Als wesentlicher Grund für Swans Ernennung gilt das derzeit angeschlagene Image des Konzerns. Unter dem seit 1999 amtierenden Daley hatte EDS heftig an Glaubwürdigkeit eingebüßt. Im vergangenen Jahr verlor der Aktienkurs 73 Prozent seines Wertes. Bis Mitte 2002 hatte sich Daley standhaft geweigert, eine Flaute im Geschäft einzuräumen. Mitte August musste der Konzern schließlich mit einer heftigen Gewinn- und Umsatzwarnung

aufwarten. Im Oktober begann auch noch die US-amerikanische Börsenaufsicht die Bilanzierungspraktiken von EDS unter die Lupe zu nehmen. Zu den wichtigsten Kunden von EDS zählte die Skandalfirma Worldcom sowie US Airways, die erst kürzlich Insolvenz beantragte. Ob es dem 42jährigen Swan, der im Laufe seiner Karriere auch als Finanzmanager bei General Electric arbeitete, gelingen wird, das Vertrauen der Anleger zurück zu gewinnen, wird sich noch erweisen müssen. Auch wenn die Analysten den Wechsel grundsätzlich positiv werteten, blieb der Aktienkurs vorerst unberührt von der Nachricht und stagnierte bei rund 20 Dollar. (rs)