Neuer Anbieter von Rechnern mit Power-PC-CPU in Sicht Powerhouse nutzt das Geld von Canon und Know-how von Next

18.03.1994

MUENCHEN (CW) - Canon, in der deutschen DV-Szene vor allem als Druckerhersteller bekannt, engagiert sich in den USA zunehmend im PC- und Workstation-Bau.

Kuerzlich trat die im kalifornischen Costa Mesa beheimatete Canon Computer Systems Inc. (CCSI) mit der Ankuendigung einer Nextstep- Workstation auf Intel-Basis an die Oeffentlichkeit. Nun meldet der englische Branchendienst "Computergram", dass die Japaner auch die Mehrheit an der Neugruendung "Powerhouse Systems Inc." besitzen. Powerhouse will bis Mitte 1995 eine Desktop-Familie auf den Markt bringen, die mit der Power-PC-CPU arbeitet.

Das neue Hardware-Unternehmen hat seinen Firmensitz in Menlo Park, der Nachbargemeinde von Redwood City, wo Steven Jobs die Nextstep- Software austuefteln laesst. Die Naehe zu Next ist nicht verwunderlich, war doch ein Powerhouse-Gruender, Jon Rubenstein, dort Chefentwickler. In dieser Funktion entwarf er das Design einer Power-PC-basierten Nextstation, die allerdings nicht mehr gebaut wurde, weil Jobs das Hardwaregeschaeft aufgab und an Canon verkaufte.

Ein zweiter Gruendungsvater, Hideyo Kondo, war Canon-Direktor und fuehrt nun als CEO die neue Hardwarefirma. Als dritter im Bunde fungiert der Ex-Solbourne-Vize Charlie Barbour als Verantwortlicher fuer die Software-Entwicklung bei Powerhouse.

Neben Desktop-Systemen, die mit einer Leistung zwischen 80 und 280 Specmarks aufwarten werden und zu Preisen ab 3000 Dollar abgegeben werden sollen, plant die Firma auch Multiprozessor-Rechner zu entwickeln. Die Ingenieure wollen die Bestimmungen der Referenzplattform fuer den Power-PC erfuellen, so dass Windows NT, Workplace OS und AIX von IBM, Solaris und auch Taligent - nach Portierung der Software auf den Power-PC - darauf ablaufen werden. Produziert wird in der alten Next-Hardwarefabrik, die nun Canon gehoert.