US-Unternehmen verlangen künftig Gütesiegel

Neue Zertifikate für Web-Spezialisten geplant

03.07.1998

Der Boom von Electronic-Commerce-Projekten sowie der Mangel an qualifizierten Web-Experten hat in den USA dazu geführt, daß Unternehmen auf Freiberufler angewiesen sind, die den Anforderungen häufig nicht genügen. So mußte die Black Diamond Consulting Inc., ein Internet-Beratungsunternehmen in Portsmouth, New Hampshire, ein Projekt mitten in der Entwicklung von Grund auf neu starten, da der freie Mitarbeiter beim Design und Code der Web-Site ein Chaos angerichtet hatte. Nach Beobachtung von Evan Karatzas, dem Mitbegründer der Active Media Technologies in Oxford, Massachusetts, ist dies kein Einzelfall. Karatzas, dessen Unternehmen schließlich die Site von Black Diamond in Ordnung brachte, plant, sich bei Einstellungen Zeugnisse vorlegen zu lassen, und erwägt auch, seine ganze Firma zertifizieren zu lassen. Bislang waren für die Auswahl von Web-Entwicklern nur herstellerspezifische Abschlüsse und die Nennung entwickelter Projekte ausschlaggebend. Einige Firmen sind inzwischen dazu übergegangen, mit der Personalsuche Arbeitsvermittlungen zu beauftragen, die auf das Web spezialisiert sind. Doch auch hier gibt es keine verläßlichen Kriterien zur Mitarbeiterauswahl.

Die 400 Mitglieder umfassende Association of Web Professionals (AWP) in Mississauga, Ontario, entwickelt mit Unterstützung von Microsoft, IBM und Netscape eine herstellerneutrale Prüfung zum "Certified Web Technician". Die Kandidaten sollen unter anderem Tests zu Netzwerken, Web-Sicherheit, Entwicklung und Web-Verwaltung ablegen. Der Schulungsanbieter Global Knowledge Network Inc. startet weltweit Schulungen, die auf das Zertifikat vorbereiten.