Neue Wege zum IT-Job

08.03.2002
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.

Eine Offenheit, die sich auszahlte, denn er wurde nach 15 abgeschickten Bewerbungen nicht nur zu 14 Vorstellungsgesprächen eingeladen, sondern bekam auch vier Arbeitsverträge angeboten. Ein Erfolg, den sich Bewerber seit Mitte des vergangenen Jahres wieder hart erarbeiten müssen: Seitdem hat sich die Zahl der IT-Stellenangebote fast halbiert, im Januar waren in den 40 Tageszeitungen und der CW, die EMC/ Adecco auswertete, 2814 Offerten ausgeschrieben - gerade mal so viel wie in der dritten Januarwoche 2001.

Auch Outplacement-Berater, die im Auftrag der ausstellenden Unternehmen die entlassenen Mitarbeiter bei der Jobsuche unterstützen, haben derzeit einen schweren Stand. "Die großen Unternehmen stehen momentan als Arbeitgeber nicht zur Verfügung. Chancen eröffnen sich im Mittelstand oder in der Selbständigkeit, da viele Firmen, die Personalkosten reduzieren, lieber die Aufgaben an Freelancer verteilen, als neue Mitarbeiter einzustellen", sagt Herbert Mühlenhoff, Geschäftsführer der Mühlenhoff & Partner GmbH in Düsseldorf.

Zeitarbeiter brauchen jetzt IT-Erfahrung

Auch der Einstieg über Zeitarbeitsfirmen, für weniger Qualifizierte in Boomzeiten oft ein gangbarer Weg, steht nicht mehr jedem offen, wie Lutz Martens, Operational Manager IT-Services bei Randstad, betont: "Wir brauchen erfahrene IT-Mitarbeiter. Umschüler ohne berufliche Erfahrung im IT-Bereich haben bei uns schlechte Karten." Erlauben kann sich Martens diese Einstellung, weil er zum einen nicht mehr so viele Stellen wie in der Vergangenheit besetzen muss, denn auch die Kunden werben die Zeitarbeiter nicht mehr in dem Maße ab wie noch im vergangenen Jahr. Zum anderen gehen bei Randstad mittlerweile auch mehr Bewerbungen ein.

Kerstin Karuschkat