Sandy Bridge

Neue Turbo-Notebook-Prozessoren von Intel im Test

26.01.2011
Von 
Thomas Rau ist stellvertretender Chefredakteur PC-WELT Print bei IT-Media. 
Mit der neuen Prozessor-Familie Sandy Bridge verspricht Intel mehr Rechenkraft und 3D-Leistung für Notebooks. Wir stellen Sandy Bridge in einem ausführlichen Test vor.
Foto: Intel

Die neuen Notebook-Prozessoren laufen unter den bekannten Namen Core i3, Core i5 und Core i7. In ihnen steckt aber ein neuer Rechenkern, den Intel unter dem Codenamen Sandy Bridge entwickelt hat. Die größte technische Neuerung: Prozessor und Grafikeinheit sitzen nun auf einem Siliziumplättchen (Die), sind also beide im 32-Nanometer-Verfahren gefertigt. Die Wege der Daten zwischen Prozessor, Grafik und Zwischenspeicher werden dadurch kürzer, was die Rechenleistung steigert.

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Insgesamt stellt Intel 15 neue Prozessoren vor: Zehn Modelle aus der Core-i7-Reihe, darunter fünf Vierkern-Prozessoren, vier Core i5 und einen Core i3. Alle Sandy-Bridge-CPUs arbeiten mit Hyper-Threading: Die Vierkerner bieten dem Betriebssystem also acht Rechenkerne, die Zweikerner vier Einheiten.

Alte Name, neue Nummern

Foto: Intel

Obwohl die Namen Core i3, Core i5 und Core i7 bleiben, ändern sich die Modellnummern der einzelnen Prozessoren: Sie besteht nun aus vier statt wie bisher aus drei Ziffern. Die erste Ziffer ist eine 2: Das steht für Sandy Bridge, die zweite Core-Generation. Danach funktioniert die Namensgebung ähnlich wie das bestehende System: Bei Core i3 folgt eine 3, bei Core i5 eine 4 oder 5, bei Core i7 eine 6 oder 7 beziehungsweise eine 8, wenn es sich um ein Übertakter- Modell der Extreme Edition handelt.
Die vierte Nummer bezeichnet die maximale TDP (Thermal Design Power), also Abwärmeleistung des Prozessor: 0 steht für den Standardwert, also 35 Watt für Zweikern und 45 Watt für Vierkernprozessoren (55 Watt für die Extreme Edition). Eine 9 oder 7 tragen besonders stromsparende Prozessoren mit 25 beziehungsweise 17 Watt TDP.

Im Januar bringen Notebook-Hersteller zunächst Geräte mit Core i7, die rund 1000 Euro und mehr kosten. Ende Februar folgen dann günstigere Konfigurationen mit Core i5 und Core i3 in der Preisklasse zwischen 600 und 800 Euro. Erst im zweiten Halbjahr 2010 wird es dann günstigere Einsteigernotebooks mit Pentium- und Celeron-CPUs auf Sandy-Bridge-Basis geben.

Turbo Boost mit Nachbrenner

Foto: Intel

Für Sandy Bridge hat Intel die bereits bekannte Funktion Turbo Boost überarbeitet: Sie bleibt aber weiterhin Modellen der Reihen Core i7 und Core i5 vorbehalten. Durch Turbo Boost kann sich der Prozessor automatisch im bestimmte Leistungsstufen (Speed Bins) übertakten, wenn er dabei unter der vorgesehen TDP bleibt. Die höchste Turbo-Boost-Geschwindigkeit erzielt der Prozessor, wenn nur ein Kern arbeitet: Diese Funktion bringt also besonders viel, wenn eine Software noch nicht für Mehrkern-Prozessoren optimiert ist. Der Vierkern-Prozessor Core i7-2720QM arbeitet beispielsweise mit einem Grundtakt von 2,2 GHz. Laufen alle vier Kerne mit Turbo Boost, erreicht er maximal 3 GHz, bei zwei von vier Kernen im Turbo-Boost-Modus sind es 3,2 GHz. Ist nur ein Kern aktiv, kann er 3,3 GHz erreichen.

Foto: Intel

Bei Sandy Bridge kann Turbo Boost kurzfristig über diese festgelegten Speed Bins hinausgehen, hat also einen Nachbrenner eingebaut. Der Trick dabei: Während die höhere Taktrate sofort eingestellt werden kann, dauert es ein bisschen, bis der Prozessor seine maximale TDP erreicht. In diesem Zeitfenster darf der Prozessor also außerhalb seiner Grenzen arbeiten.