EG-Kommission:

Neue Technik soll Arbeitsplätze schaffen

10.02.1984

BRÜSSEL (VWD) - Die Einführung neuer Technologien in der Europäischen Gemeinschaft könnte nach Schätzungen der EG-Kommission zwischen vier und fünf Millionen Arbeitsplätze schaffen. Dies erklärte der EG-Sozialkommissar Ivor Richard. Gleichzeitig wies er darauf hin, daß die Gemeinschaft ihre Anstrengungen zur Verbesserung des Erziehungswesens und der Berufsausbildung verbessern müßte.

Richard ist der Auffassung, daß mit Hilfe von "Partnerschaftsprogrammen" zwischen den Industrien und den Lehranstalten sowie gemeinsamen Forschungsprogrammen auf lokaler und regionaler Ebene eine bessere Anpassung an die Bedürfnisse der Industrie möglich sei.

Die EG könne es sich nicht länger leisten, hinter Japan und den USA zurückzufallen. Bereits heute gebe es gegenüber den EG-Ländern in Japan und den USA ein Vielfaches an qualifiziertem Personal im Technologiebereich. Vor allem müsse an den Hochschulen und Universitäten die scharfe Trennung zwischen Industrie und Forschung aufgehoben werden.

An Gewerkschaften und Industrie appellierte Richard, der technologischen Herausforderung mit einem sozialen Wandel zu begegnen. Ohne eine genaue Abstimmung zwischen den Sozialpartnern ließen sich die technologisch bedingten Umstellungen nicht bewältigen. Die EG-Kommission begrüße daher jede Form der Zusammenarbeit zwischen Industrie und Gewerkschaften. Es sei notwendig, daß die Arbeitnehmer eine positive Einstellung zu den modernen Technologien entwickelten. Hier falle den Gewerkschaften eine bedeutende Rolle zu.

Ferner sollen laut Richard die Regional- und Sozialfonds trotz ihrer beschränkten finanziellen Möglichkeiten auch im Bereich der Technologieförderung eingesetzt werden.