Neue Technik ist auch für Mittelständler bezahlbar

22.10.2003
Von 
Jan Schulze ist freier Autor in Erding bei München.
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Als eines der ersten Unternehmen in Deutschland ist der Spezialpapierhersteller Koehler AG aus dem badischen Oberkirch beim jüngsten SAP-Release-Wechsel auf die neue 64-Bit-Version von Windows Server 2003 migriert. Mit dem Projekt schuf das Unternehmen die Basis, auf der es seine IT-Strategie über die kommenden Jahre umsetzen will.

Die August Koehler AG hat sich auf die Produktion von selbstdurchschreibenden Papieren spezialisiert. Fotos: August Koehler AG

Im Rahmen des Wechsels von SAP R/3 4.6c auf die Enterprise-Version 4.7 übernahm Koehler kürzlich das 64-Bit-Windows in den produktiven Betrieb. Das System dient als Grundlage für die SAP-Zentralinstanz und die Datenbank. "Für den Einsatz von 64-Bit-Windows gab es verschiedene Gründe", erläutert Alexander Fischer, Teamleiter IT-Basis des Unternehmens. Zum einen sei die Datenbank auf Windows 2000 an ihre Leistungsgrenze gelangt. Die unter dem 32-Bit-Betriebssystem bestehende Grenze von 4 GB Hauptspeicher habe sich zunehmend als Flaschenhals erwiesen. Von einer 64-Bit-Umgebung versprach sich Köhler deshalb einen deutlichen Leistungszuwachs.

Auch die SAP-R/3-Implementierung des Unternehmens konnte kaum mehr mit den Anforderungen mithalten. Die Mitarbeiter empfanden die langen Antwortzeiten des Systems häufig als nicht mehr akzeptabel. Auch hier sollte durch eine Umstellung auf das 64-Bit-Windows die Leistungsfähigkeit verbessert werden.

Die Entscheidung für Windows liegt bei der Papierfabrik in der grundsätzlichen IT-Strategie verankert. Das Microsoft-Betriebssystem ist als Standard für alle Server und Clients gesetzt, damit die IT-Infrastruktur möglichst einheitlich bleibt: "Wir haben im Haus keine Softwareentwickler", beschreibt Fischer die Situation. "Deswegen versuchen wir, unsere IT so weit wie möglich mit Standardprodukten zu betreiben." Da sich die 14 IT-Mitarbeiter der Koehler AG mit Windows sehr gut auskennen, lag die Entscheidung für das Betriebssystem aus Fischers Sicht nahe. Bruno Schwelling, Chief Financial Officer des Unternehmens, sieht das ähnlich: "Wenn wir viel Unix-Know-how im Haus hätten, wäre die Windows-Strategie kaum sinnvoll."