Neue Strategie richtet sich an Microsoft aus Mit Client-Server will Museum Verkauf und Service verbessern

25.02.1994

NEW YORK (IDG) - Museen sind nicht eben dafuer bekannt, haertesten Wettbewerbsbedingungen ausgesetzt zu sein. Folgerichtig schenken IT-Manager den DV-Konzepten der Kulturstaetten wenig Beachtung. Das koennte sich aendern: Die Client-Server-Installation des New Yorker Metropolitan Museum of Art (Met) bringt die oeffentliche Einrichtung nicht nur im Produktgeschaeft, sondern auch im Besucherservice voran.

Die weltberuehmte Galerie ist dabei, ihren Mainframe gegen eine Client-Server-Architektur auszutauschen, die auf neuester Netz- Technologie basiert. Von der modernen DV-Umgebung sollen nicht nur die zahlreichen Besucher profitieren, das Museum will vor allem seinen zweiten Geschaeftszweig, den US-weiten Einzelhandel, beleben und weiter ausbauen. In insgesamt 16 Laeden nutzt es seine neue Technik, um die in eigener Lizenz angebotenen Waren zu vermarkten. Das neu eingerichtete Netz enthaelt drei Datenbank-Server, die mit dem SQL Server, einem Gemeinschaftsprodukt von Microsoft und Sybase, ausgestattet sind. Daran schliessen die Amerikaner weitere Windows-NT-Server sowie eine Vielzahl einfacher Windows-PCs an. Der IT-Verantwortliche Arthur Tisi gibt dieser verteilten Architektur den Vorzug vor dem Mainframe, weil er sich davon mehr Flexibilitaet und eine bessere Verkaufssteuerung verspricht. Mit der vorhandenen Grossrechnerloesung seien die benoetigten Anwendungen nicht zu realisieren gewesen.

Ausschlaggebend fuer die Auswahl der Produkte von Microsoft war das guenstige Angebot: Fuer rund 14000 Dollar erhielt das Museum eine unbegrenzte Benutzungslizenz der SQL-Server-Datenbank unter Windows NT. Der Anbieter begruendet den Discount damit, dass es sich bei dem Kunden um eine Non-Profit-Organisation handele.

Das Met begann seinen Wechsel in die Windows-SQL-Umgebung mit der Entwicklung eines Programms fuer das Finanzwesen, das die Mailorder- und Direkt-verkaufsaktivitaeten unterstuetzen soll. Die 16 Laeden erhielten je eine Windows-NT- Workstation mit einer individuellen Visual-Basic-Anwendung, um lokale Verkaufs-, Bestands- und Buchhaltungsdaten aufzunehmen und mit Hilfe der Client-Systeme zur Hauptverwaltung zu ueberspielen. Diese Informationen werden fuer den Betrieb der Verkaufsstaetten vor Ort benoetigt, dienen aber auch der Museumsverwaltung zu kaufmaennischen Zwecken.

Nicht nur das Finanzwesen, auch die Besucherbetreuung gewinnt durch das Client-Server-Netz an Qualitaet. So wird die neue Computertechnologie aktiv genutzt, um Kunstbeflissene detailliert zu informieren. Die Besucher koennen sich auf dem Bildschirm Exponate erklaeren lassen, die das Museum aus Platzgruenden nicht ausstellen kann.

Die DV-Mitarbeiter entwickeln zur Zeit ein Imaging- und Retrieval- System, mit dem sich nicht nur Aufnahmen bestimmter Kunstgegenstaende von einer CD-ROM abrufen lassen, sondern mit dem auch Hintergrundinformationen von einem der Datenbank-Server geliefert werden. In der Endausbaustufe bieten die Systeme Besuchern diverse Moeglichkeiten der Datenbankabfrage. So kann etwa die gezielte Suche nach Objekten erfolgen, die in einem definierten Zeitraum entstanden oder von einer bestimmten Person geschaffen worden sind.